Elegant, massiv, atmosphärisch – Ausstellung im Ofenturm

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Die Architektur für den Ofenturm von Roger Boltshauser ist durch seine Proportion und Materialisierung für sich selbst schon ein Schauobjekt. Im Inneren wird die besondere Atmosphäre von dem schmalen und tiefen, nach oben fliehenden Raum zusätzlich verstärkt und wirkt wie eine enge Felsschlucht. Die massiven, hohen Wände sind aus gestampftem Lehm, das Eingangstor und die gegenüberliegende Wendeltreppe aus rohem Eisen. Die Dramaturgie der Ausstellungselemente soll sich, ohne mit dem Ensemble zu wetteifern, eigenständig in das kraftvolle Bauobjekt einfügen. Für wechselnde Ausstellungen in diesem Raum sieht das Gestaltungskonzept schlanke Paneele mit jeweils drei übereinander gestapelten Bildflächen vor. Die untere Tafel ist an die Wand gelehnt, die mittlere senkrecht zur Wand gesetzt und die obere nach vorne geneigt. Selbst bei geringem Betrachtungsabstand ermöglicht diese Faltung gute Sichtwinkel zu den einzelnen Bildflächen. Die Texte stehen visavis, auf kleineren aber ähnlich geformten Falttafeln. Auch hier dienen die unterschiedlichen Schrägen der Lesbarkeit und schaffen einen Wiederhall zu den drei, sechs Meter hohen Schautafeln. Nur vorsichtig, aber mit der ihnen eigenen Selbstverständlichkeit und Funktionalität greifen diese Ausstellungselemente in den Raum und werden so zum Teil einer umfassenden Szenografie.

Antoniushaus Feldkirch

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Das Antoniushaus Feldkirch ist seit über 120 Jahren ein Ort der Kreuzschwestern. Es ist heute ein Haus der Generationen mit Schwesternkonvent, Kindergarten, Alters-, Wohn- und Pflegeheim. Das Atelier gestaltete im Jahre 2013 im Zuge der Revitalisierung und Erweiterung des Hauses die Signaletik und Glasgrafiken zum Sichtschutz. Um den Zugang besonders zu markieren, erhielt das Atelier Andrea Gassner nun den Auftrag für die Gestaltung eines passenden Elements. Referenzen für den Entwurf waren das Logo und die Leitbilder der internationalen, franziskanischen Ordensgemeinschaft. Das bestehende Logo bildet eine Kreuzform mit schlanken Öffnungen in einem Quadrat. Das Kreuz ist hier Sinnbild der Kreuzschwestern. Die dreidimensionale, in die Höhe wachsende Kreuzform auf dem Grundriss des Logos vermittelt einen neuen, skulpturalen Ausdruck des bestehenden Symbols. Dort wo die vier Stahlecken zusammentreffen, entstehen Öffnungen ins vertikale Innere. In der Dämmerung und Nacht leuchten aus diesen Öffnungen Lichtstreifen, somit erweitert sich die Skulptur nach außen und am Boden. Der Gründer des Ordens P. Theodosius Florentini prägte das Leitwort »Was Bedürfnis der Zeit, ist Gottes Wille.« Dieser Satz findet sich auf Augenhöhe in den Innenräumen der Kreuzform. Die Antiquaschrift »Swift« mit ihren gestreckten Serifen und ausgeprägten Buchstabenformen bilden den passenden Kontrast zum rostig, rauen Untergrund in Cortenstahl.

Roger Boltshauser – RESPONSE

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Dieser (erste) Katalog zu «RESPONSE» bildet Paris ab und erscheint auf die dritte Ausstellung in Stuttgart hin. Auch er ist mehrschichtig gestaltet. Durch verschiedene Leserichtungen, durch grosse Sprünge der Skalierung von Abbildungen, ja sogar durch die Abfolge beim Blättern. Diese verändert sich nämlich, je nachdem, wie die fast unmerklich eingeschnittenen Register an der Schnittkante verwendet werden. Texte der letzten Ausstellungen finden hier nochmals ihren Platz. Jonathan Sergison und Jan de Vylder spiegelten die Arbeit Boltshausers schon in der Monografie. Alexandre Theriot schrieb seinen Text zum Anlass der Pariser Ausstellung. Sie alle stehen für das Übergreifende und Schichtende, das Roger Boltshauser in seinen Arbeiten sucht.

Die Darstellung von Architektur steht zwar stets im Zusammenhang mit dem Objekt, das gezeigt wird, sie entwickelt dann aber sogleich ihr eigenes Leben. Architektur wird skizziert, um sie zu verhandeln, sie wird gezeichnet, um sie entstehen zu lassen, und das Gebaute wird schliesslich in Bildern festgehalten, um es zu veranschaulichen. Skizze, Plan, Fotografie, eine logische Abfolge.

Roger Boltshauser – RESPONSE – Ausstellung in der Architekturgallerie am Weissenhof in Stuttgart

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Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE

Roger Boltshausers freie bildnerische Arbeit ist ohne sein architektonisches Schaffen ebenso wenig zu erklären sind wie umgekehrt seine Architektur nicht ohne die künstlerischen Arbeiten. Wir hatten die Aufgabe dies und gleichzeitig seine Methodik der Beantwortung gestalterischen Fragen sowie die hier konsequent geübte Interferenz von Architektur und Kunst aufzeigen.

Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE

Mit der grafisch-szenografischen Gestaltung seiner Ausstellungen und Prints betraute Roger Boltshauser das Atelier Andrea Gassner. In seiner Arbeit spinnt das Atelier diese Interferenz zwischen Architektur und Kunst weiter. Beispielsweise ziert das Cover der gut 500 Seiten starken Monografie «Roger Boltshauser» kein plakatives Architekturbild, sondern eine seiner dominanten Skizzen. 

Diese Skizze schlägt den Bogen zu den Ausstellungen über Roger Boltshausers Schaffen: 2021 wurde die Monografie – herausgegeben von Martin Tschanz und bereits vergriffen – in der Architektur Galerie in Berlin präsentiert, ebenso diverse weitere Skizzen. In der Ausstellung der Galerie d’Architecture in Paris 2022 verwandelte wiederum diese Skizze den Eingang in eine raumgreifende, begehbare Zeichnung. Architekturmodelle standen wie Skulpturen auf mächtigen schwarzen Podesten. Skizzen und Pläne waren über die immer gleichen tiefen Holzrahmen miteinander verbunden, ebenso wie durch eine wandfüllende Hängung. In einem filigranen Metallregal schafften ausgesuchte Materialproben die Verknüpfung vom Dargestellten mit der Materie.

Die Pariser Schau wandert nun, wenn man so will, weiter in die Architekturgalerie am Weissenhof in Stuttgart. Aber es werden nicht einfach die Fotografien hier abgehängt und dort wieder aufgehängt, die Modelle und die Lehmmuster gezügelt. Nein, es wird weitergebaut. Schicht um Schicht, Stuttgart auf Paris auf Berlin, die Orte selber werden Teil der Geschichte und der Entwicklung von «RESPONSE». In Stuttgart zeigen die grossformatigen Bildtafeln Fotografien der Fotografien aus der Galerie d’Architecture in Paris.Aber nicht nur die Fotografien dokumentieren die vorhergehenden Ausstellungen, auch die Modelle, Skizzen und Pläne erweitern und bereichern die nachfolgende Ausstellung jeweils schichtartig mit neuen Inhalten und Sichtweisen. Und natürlich die Texte.

Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE

Woman Life Freedom – Mahsa Amini

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Der iranische Kollege Morteza Majidi schrieb: »Dear Andrea, we are fighting for Freedom. Please be with us with an art work for women of Iran.« Es geht um die Ermordung von MAHSA AMINI und die Unterdrückung eines ganzen Volkes, besonders von Frauen, mit Hilfe von scheinheiligen Glaubenssätzen eines korrupten, machtbesessenen Regimes. Unser Plakatmotiv thematisiert diese Fesselung und Knebelung. Stich für Stich macht die von Hand in das Papier genähte Stickerei die Versalien des lateinischen gesetzten Namens von MAHSA AMINI sichtbar. Grün, weiß und rot stehen für die Farben der iranischen Flagge und damit verbundenen Symbolik: Islam, Friede und Mut.

Roger Boltshauser – RESPONSE – Ausstellung in der Galerie d’Architecture Paris

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Coverbild Roger Boldtshauser - RESPONSE

Roger Boltshausers freie bildnerische Arbeit ist ohne sein architektonisches Schaffen ebenso wenig zu erklären sind wie umgekehrt seine Architektur nicht ohne die künstlerischen Arbeiten. Wir hatten die Aufgabe dies und gleichzeitig seine Methodik der Beantwortung gestalterischen Fragen sowie die hier konsequent geübte Interferenz von Architektur und Kunst aufzeigen.

Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE

Mit der grafisch-szenografischen Gestaltung seiner Ausstellungen und Prints betraute Roger Boltshauser das Atelier Andrea Gassner. In seiner Arbeit spinnt das Atelier diese Interferenz zwischen Architektur und Kunst weiter. Beispielsweise ziert das Cover der gut 500 Seiten starken Monografie «Roger Boltshauser» kein plakatives Architekturbild, sondern eine seiner dominanten Skizzen. 

Diese Skizze schlägt den Bogen zu den Ausstellungen über Roger Boltshausers Schaffen: 2021 wurde die Monografie – herausgegeben von Martin Tschanz und bereits vergriffen – in der Architektur Galerie in Berlin präsentiert, ebenso diverse weitere Skizzen. In der Ausstellung der Galerie d’Architecture in Paris 2022 verwandelte wiederum diese Skizze den Eingang in eine raumgreifende, begehbare Zeichnung. Architekturmodelle standen wie Skulpturen auf mächtigen schwarzen Podesten. Skizzen und Pläne waren über die immer gleichen tiefen Holzrahmen miteinander verbunden, ebenso wie durch eine wandfüllende Hängung. In einem filigranen Metallregal schafften ausgesuchte Materialproben die Verknüpfung vom Dargestellten mit der Materie.

Die Pariser Schau wandert nun, wenn man so will, weiter in die Architekturgalerie am Weissenhof in Stuttgart. Aber es werden nicht einfach die Fotografien hier abgehängt und dort wieder aufgehängt, die Modelle und die Lehmmuster gezügelt. Nein, es wird weitergebaut. Schicht um Schicht, Stuttgart auf Paris auf Berlin, die Orte selber werden Teil der Geschichte und der Entwicklung von «RESPONSE». In Stuttgart zeigen die grossformatigen Bildtafeln Fotografien der Fotografien aus der Galerie d’Architecture in Paris.Aber nicht nur die Fotografien dokumentieren die vorhergehenden Ausstellungen, auch die Modelle, Skizzen und Pläne erweitern und bereichern die nachfolgende Ausstellung jeweils schichtartig mit neuen Inhalten und Sichtweisen. Und natürlich die Texte.

Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE
Ausstellungsfoto Roger Boltshauser - RESPONSE

Künstlerische Schleife

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Ein Katalog über die langjährige Freundschaft von Wilhelm Otten und Gottfried Honegger und dessen künstlerisches Werk.
Ein Katalog aus zwei Teilen ohne Anfang und Ende, im Übergang der zwei Buchteile der Wendepunkt dieser Freundschaft – der Tod von Honegger.
Die freundschaftliche Beziehung zu Gottfried Honegger hat nach zahlreichen Gesprächen zu dem Entschluss geführt, dass Wilhelm Otten eine Plattform für die Begegnung mit kunstinteressierten Menschen geschaffen hat. 2005 trat Wilhelm Otten mit seiner Kunstsammlung in einen öffentlichen Dialog.

Gottfried Honegger zählt als Vertreter der Konkreten Kunst zu den wichtigsten Schweizer Künstlern des 20. Jahrhunderts. In seinem langen und bis zuletzt schöpferischen Leben schuf er ein äußerst umfangreiches Oeuvre. Für Honegger war die Kunst mehr Wert als Schmuck für eine Elite und eine existenzielle Notwendigkeit für alle. Er führte die Kunst zurück zur Ur-Kraft: zur Form, zur Farbe und zum Material.

Seine geometrische Kunst stand im Kontrast zwischen glatt und rau / glanz und matt / radikal und versöhnlich; In der Buchgestaltung haben wir die Kontraste ins Konzept aufgenommen, die zwei Fotografiesprachen des Werkteils mit der musealen Darstellung und der Kunst im Kontext. Das Zusammenspiel des glatten und rauen Papiers sowie der glanz/matt Siebdruck auf dem Cover. Die als inhaltliche Endlosschleife miteinander verknüpften Buchteile, reflektieren das künstlerische Werk Honeggers.

Leuchtende Kraft in der Glasfassade

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Die visuelle Identifikation von Apotheken basiert auf einigen wenigen, gleichbleibenden Zeichen. Oft sehen wir den Schlangenstab, ursprünglich das Attribut des Gottes der Heilkunde (Äskulap) – teilweise verbunden mit einer stilisierten Apothekerwaage oder auch gewunden zum Großbuchstaben »A« für die Österreichische Apothekerkammer. International zeigt sich aber in Verbindung mit Apotheken und medizinischen Bereichen häufiger ein grünes Kreuz. Dieses Logo dient dem Atelier Andrea Gassner als visueller Grundbaustein für das Erscheinungsbild der neuen Apotheke in Feldkirch-Tosters. Formale Elemente des grünen Kreuzes sind im Schriftzug »APOTHEKE TOSTERS« zu einer markanten Wort-Bild-Marke miteinander verwoben und an der wandhohen Glasfassade und im Interieur der Apotheke gekonnt weitergespielt. In Grüntönen changierende Lichteffekte auf der rückseitigen Ebene der Regalkonstruktionen, spenden dem Schaufenster seine leuchtende Kraft bei Dämmerung und Dunkelheit. Die Verknüpfung von Shop Design und Corporate Design, von Lichtkonzept und Blickführung entwickelt sich so zum attraktiven Gesamterscheinungsbild des neuen Fachgeschäftes für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Foto Apotheke Tosters Innenraum
Foto Apotheke Tosters Fassade

Vertrautes Zeichen, neu variiert

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Die visuelle Identifikation von Apotheken basiert auf einigen wenigen, gleichbleibenden Zeichen. Oft sehen wir den Schlangenstab, ursprünglich das Attribut des Gottes der Heilkunde (Äskulap) – teilweise verbunden mit einer stilisierten Apothekerwaage oder auch gewunden zum Großbuchstaben »A« für die Österreichische Apothekerkammer. International zeigt sich aber in Verbindung mit Apotheken und medizinischen Bereichen häufiger ein grünes Kreuz. Dieses Logo dient dem Atelier Andrea Gassner als visueller Grundbaustein für das Erscheinungsbild der neuen Apotheke in Feldkirch-Tosters. Formale Elemente des grünen Kreuzes sind im Schriftzug »APOTHEKE TOSTERS« zu einer markanten Wort-Bild-Marke miteinander verwoben.

Apotheke Tosters Verpackungsdesign
Apotheke Tosters Papiertaschendesign

Magazin 4 Gebäudebeschriftung

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»Maganzin  4« ist seit Jahren ein impulsgebender Hotspot in Bregenz und bekannt für seine kulturellen Veranstaltungen, Ausstellungen und Initiativen. Magazin 4 arbeitet als städtische Einrichtung mit großem programatischem Freiraum und konnte im Erscheinungsbild als logische Konsequenz immer eine eigenständige Linie fahren. Das Atelier Andrea Gassner hat vor gut 10 Jahren die bestehende Stadtmarke revitalisiert und im gleichen Zug das Erscheinungsbild der Stadt neu ausgerichtet. Mit scharfer Klinge wurde nun die veraltete Marke »Magazin 4« bearbeitet. Oft sind heute evolutionär gedachte Korrekturen an bestehenden Logos wirksamer und zukunftsfähiger als harte Schnitte und neue Lösungen, die von Null weg im Wettbewerb der Bekanntheit ihr ursprüngliches Level erst erreichen müssen um positiv bilanzieren zu können.

Die visuellen Eingriffe: eine Modernisierung der monospaced Versaltypografie, sowie das Weglassen der Unterstreichungslinien und des schwarzen Feldes für die Ziffer 4. Anstelle dessen rückt eine »Pipe« (senktrechte Linie). Die Marke wird dadurch in der Verwendung flexibler und offener. Subbezeichnungen und begleitende Typografien sind dem Designporgramm des städtischen Erscheinungsbildes entnommen und erlauben eine durchaus gewollte sekundäre Zuordnung zum Bregenz-CD. Die erste Anwendungen der Basisausstattung, die Fassadenbeschriftung und die signaletischen Grafiken im Innenraum beweisen Funktionalität und einen zeitgemäßen Habitus.

Sommerausstellung Karl-Heinz Ströhle

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Im Rahmen der Sommerausstellung von Karl-Heinz Ströhle gestaltete das Atelier Andrea Gassner ein 132-seitiges Magazin und eine szenografische Präsentation über die Kunst-am-Bau-Werke des Künstlers im OG des Palais Thurn und Taxis, Bregenz. An den Seitenwänden dokumentieren die Reihen der Projektnamen und »Aushänger« von original Druckseiten des Magazins die wichtigsten Arbeiten. Die räumlich-dynamische Struktur bilden mittig, am freiliegenden Balkenwerk des Raums hängende Textilplots mit wandhohen Projektabbildungen und einer Initialen-Typografik.

Im bibliophilen Magazindesign nutzte das Atelier Andrea Gassner ähnliche Methoden der Gestaltung, wie sie auch in Karl-Heinz Ströhles Arbeit zu finden sind: Weißraum, klare Linien, Reduktion, Materialität, Transluzenz und Bewegung. Die Textseiten werden konsequent von den Bildseiten getrennt und durch ein durchscheinendes Papier miteinander verwoben. In der gegenseitigen Überschreibung von großzügigen Bildseiten und der Typografie der Textseiten entsteht eine ganz neue Dynamik und Räumlichkeit. Die groß gesetzten Projekttitel vermischen sich nach dem Umblättern auf die Bildseiten wie ein lasierender Unterdruck.

Ausstellungskatalog Karl-Heinz Ströhle

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Anlässlich der Ausstellung von Karl-Heinz Ströhle gestaltete das Atelier Andrea Gassner ein 136-seitiges »Kunst am Bau-Magazin« und nutzte hierfür ähnliche Methoden der Gestaltung, wie sie auch in Karl-Heinz Ströhles Arbeit zu finden sind: Weißraum, klare Linien, Reduktion, Materialität, Transluzenz und Bewegung. Die Textseiten werden konsequent von den Bildseiten getrennt und durch ein durchscheinendes Papier miteinander verwoben. In der gegenseitigen Überschreibung von großzügigen Bildseiten und der Typografie der Textseiten entsteht eine ganz neue Dynamik und Räumlichkeit. Die groß gesetzten Projekttitel vermischen sich nach dem Umblättern auf die Bildseiten wie ein lasierender Unterdruck.

Roger Boltshauser – Architekturbuch und Kunstbuch

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Ausstellungsdesign und Buchvernissage von Roger Boltshauser in Berlin
Fotocredit: Jan Bitter

 

Obwohl Roger Boltshauser für seine Arbeit als Architekt bekannt ist, war lange nicht klar, ob sein Weg in die Architektur oder die Kunst führen wird. Beeindruckt von Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Arnulf Rainer, aber auch Schweizer Vertretern des Neoexpressionismus, hat er bereits parallel zu seinem Architekturstudium ein freies künstlerisches Oeuvre begonnen und ausgestellt. Beiden Disziplinen ist er treu geblieben mit dem Ergebnis, dass die freien Kunstarbeiten ohne sein architektonisches Schaffen ebenso wenig zu erklären sind wie umgekehrt seine Architektur nicht ohne die künstlerischen Arbeiten.

Das Werk des Architekten Roger Boltshauser ist gleichermaßen vielfältig wie eigenständig. Das klimabewusste Bauen ist von Entwurfsbeginn weg ein zentrales Thema und findet in seinen Projekten einen zeitgenössischen Ausdruck. Die vorliegende Monografie versammelt erstmals Bauten und freie Arbeiten von Roger Boltshauser in einer Publikation. Das Gestaltungskonzept basiert auf dem Arbeitsprozess des Architekten und orchestriert Skizzen und Pläne vor Prozess- und Architekturfotografien. Die geringe Opazität und das weiche Aufschlagverhalten des Papiers im Kern, verleiht der inhaltlich dichten Publikation die nötige Leichtigkeit und macht die visuelle Ordnung spürbar.

 

Kunstbox – Künstlerische Intervention

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Die künstlerische Interventionvon Andrea Gassner zum Jubiläumsjahr zitiert fragmentarisch Wolf Hubers bedeutendes bildnerisches Werk. Schon die Wahl des Vornames »Wolf« als initialer typografischer Bildträger verweist semantisch auf eine doppeldeutige Erzählung. Im Bildzyklus für die Billboards in der James-Joyce-Passage sind in die Versalien W O L F ikonografische Zitate aus dem bildnerischen Werk Hubers eingearbeitet. Huber liebte die Dramaturgie mit Licht, Schatten und Räumlichkeit. Er bevorzugte grelle Farben und übertriebene Mimiken.

Die Arbeit für den Glaskubus am Janplatz ist eine dreidimensionale Fortsetzung des Spiels mit den Großbuchstaben des Namens W O L F. Der Kubus mutiert durch Gassners Interpretation gotischer Fenster als Spitzbogenfries zu einem sakralen Schaufenster. Die großen ausgestanzten Buchstaben und dahinterliegende gelbe Farbgläser entwickeln eine außergewöhnliche Transluzenz und ein Spiel mit Licht und Raum.

WOLF – Plakatserie für die James Joyce Passage in Feldkirch

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Die künstlerische Intervention von Andrea Gassner zum Jubiläumsjahr zitiert fragmentarisch Wolf Hubers bedeutendes bildnerisches Werk. Schon die Wahl des Vornames »Wolf« als initialer typografischer Bildträger verweist semantisch auf eine doppeldeutige Erzählung. Im Bildzyklus für die Billboards in der James-Joyce-Passage sind in die Versalien W O L F ikonografische Zitate aus dem bildnerischen Werk Hubers eingearbeitet. Huber liebte die Dramaturgie mit Licht, Schatten und Räumlichkeit. Er bevorzugte grelle Farben und übertriebene Mimiken.

Die Arbeit für den Glaskubus am Jahnplatz ist eine dreidimensionale Fortsetzung des Spiels mit den Großbuchstaben des Namens W O L F. Der Kubus mutiert durch Gassners Interpretation gotischer Fenster als Spitzbogenfries zu einem sakralen Schaufenster. Die großen ausgestanzten Buchstaben und dahinterliegende gelbe Farbgläser entwickeln eine außergewöhnliche Transluzenz und ein Spiel mit Licht und Raum.

WOLF HUBER
war ein bedeutender österreichisch-deutscher Maler, Zeichner und Baumeister der Renaissance. Er wurde 1485 in Feldkirch geboren und war seit etwa 1510 in Passau tätig, wurde dort 1540 zum Hofmaler des Bischofssitzes und 1541 Stadtbaumeister in Passau. † 3. Juni 1553

ORNAMENT UND RENAISSANCE
Wolf Huber war einer der bedeutendste Meister der Donauschule – eine Stilbewegung der Renaissance. Sie nahm im österreichischen und bayerischen Donauraum Ende des 15. Jahrhunderts ihren Ausgang und erfasste auch einen großen Teil der Alpenländer.

LICHT UND RÄUMLICHKEIT
Licht, Farbe und Räumlichkeit wurden inhaltlich und formal über die natürliche Funktion hinausgeführt. Poesie oder Drama bestimmen die Bilder, in denen Natur und Mensch zu einer Einheit verschmelzen. Statt nobler Zurückhaltung gibt es grelle Emotion, statt Harmonie verzerrte Proportionen.

FARBE UND EMOTION
Wolf Huber bevorzugt grelle Farben und übertriebene Mimik. Der Mensch wird als verletzliche Kreatur dargestellt; nicht gefasst, sondern wütend oder ängstlich, er duldet nicht, sondern er leidet. Sogar die Gesichter der Tiere drücken tiefe Gefühle aus.

Corporate Timber – Architekturbuch mit Lochung

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Die neue SWG Produktionshalle in Waldenburg ist ein bahnbrechendes Industriebauwerk im konstruktiven Holzbau. Die beinahe stützenfreie Überdachung der Hallenfläche mit seinem innovativen Tragwerk ist ein Pionierleistung des konstruktiven Holzbaus. Realisiert wurden die Verknotung der feingliedrigen Tragwerksstäbe mittels dem brandneuen Holzwerkstoff »BauBuche« und den hochspezialisierten SWG-Assy Schrauben – genau jenem High Tech-Produkt, das künftig hier produziert wird. Der Titel »Corporate Timber« bezieht sich auf die Verknüpfung der Materialwahl, der Leistungskraft und Unternehmensphilosophie dieses Schraubenwerks durch die Architektur. Gründe genug um, mit Unterstützung des renommierten deutschen Fachverlags DETAIL, dem Fachjournalist Marko Sauer als Herausgeber und weiterer feien AutorInnen, eine ausführliche Publikation zum Bauwerk zu publizieren.

Das  »Drehbuch« für die inhaltliche Struktur folgt dem Anwendungsweg einer Holzschaube: Ansetzen – Eindrehen – Verbinden. Die visuelle Entsprechung dazu ist eine dreifache Lochung beginnend am Cover und weiter durch den Buchkörper in unterschiedliche Tiefen. Es ist ein, in der bibliophilen Gestaltung völlig neuer, dreidimensionaler Eingriff und dient neben dem starken bildhaften Effekt auch der Benutzerführung. Die drei Bohrungen enden nämlich genau da, wo das jeweilige Kapitel seinen Anfang nimmt. In drei Schritten wird die Annäherung an das Bauprojekt, die Materialisierung und baulichen Innovationen sowie die Architektur als Ganzes dargestellt. Texte, in deutsch und englisch verfasst, begleiten die Bildfolgen und selbsterklärende, auf die Drucksache speziell konditionierte Plandarstellungen. Als didaktische Stütze einer komplexen Forschungsarbeit zur Ökobilanz des Bauwerks dienen auf das Wesentliche reduzierte Diagrammgrafiken.

Aqua, Mönche am Wasser – Plakat für die Jahresausstellung

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Plakate in Bewegung.

Das Stiftsarchiv beauftragte a a g für die große Jahresausstellung „Aqua – Mönche am Wasser“ ein Veranstaltungsplakat zu gestalten. Es soll auch animiert in digitaler Affiche und in digitalen Medien auftreten. Inzwischen ist die Animation von Bildern auch im klassisch analogen Medium Plakat angekommen. Auf sogenannten »e-Panels« – ein Outdoordisplay im bekannten Schweizer Weltformat – wird dieser Spezialeffekt angeboten.

Die Headlines sind groß, goldfarben und an den Rand gedrängt. Das fotorealistische »Beklecksen« der barocken, illusionistischen Himmelsmalerei mit überdimensionalen Wassertropfen schafft den eigentlichen Bildreiz. Die spirituelle Bedeutung des Wassers und seine Verflechtung mit der religiösen Kultur ist denn auch das Thema dieser Ausstellung. In der animierten Fassung tritt das Wasser in eine fließende Bewegung. Die Herausforderung lag darin, die in der Plakatgestaltung geforderte Verknappung von Inhalten auf eine griffige Pointe, durch die Animation nicht zu konterkarieren oder ins Dekorative abzuschweifen. Die reduzierte Animation dient hier einzig dazu, den narrativen Charakter der Bildidee zu verstärken und weiterzuerzählen.

Signaletik Schule Rieden

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Die Schule Rieden umfasst in zwei eigenständigen aber zusammenhängenden Baukörpern die Volksund Mittelschule Rieden. Die beiden Bereiche sind zwar grundsätzlich räumlich getrennt, finden aber wieder zusammen in gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten wie der Turnhalle, Bibliothek, Mensa, Verwaltung. Hier galt es signaletische Klarheit zu schaffen und mit wenigen Akzenten eine einfach verständliche Wegleitung innerhalb der Schule zu ermöglichen – beginnend mit der Gebäudekennzeichnung bei drei Hauptzugängen.

Primäre Gestaltungselemente sind die Nomenklatur mit verständlichen Bezeichnungen, die farbliche Differenzierung und räumlichen Piktogramme der Stockwerks-Grundrisse. Die Mischung des Hellblau der Volksschule mit dem Rot der Mittelschule ergibt einen satten Braunton als primäre Schmuckfarbe der Schule Rieden. Anleihen nimmt das Farbkonzept an den Farbstimmungen und Materialen innerhalb der Gebäude. Die Platzierung der Beschriftungen und Illustrationen direkt an den Wänden erspart zusätzliche Plattenmaterialien und bringt die nötige Flexibilität in der Wahl geeigneter Standorte an wichtigen Knotenpunkten.

Signaletik Schlossbergtrail Bregenz

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Bereits 1993 gestaltete das Atelier Gassner in Zusammenarbeit mit der Raumplanungsstelle des Landes ein vorarlbergweites Wanderwege-Leitsystem. Es entwickelte dafür ein schlichtes Schildersystem aus naturfarbenem Aluminium, da in Tests diese Materialität und Farbe vor allem bei schlechter Witterung gut sichtbar waren. Im Gegensatz zu Themenwegen ging es hier vorwiegend um Orientierungshilfe. Inzwischen sind in Vorarlberg etwa 20.000 Schilder an 6800 Standorten aufgestellt. Das Leitsystem am Schlossbergtrail ergänzt das übergeordnete Wegeleitsystem mit unterstützenden Information zum neu aufgebauten »Fitnessparcour«. Ziel war eine unaufdringliche, den Waldwegen angemessene Wegleitung – als schlichte, wiederkehrende Akzentpunkte im Wald.

Das Designkonzept des Atelier Andrea Gassner bedient sich natürlicher Farben und Materialien. Die sandgestrahlten Stahlwinkel und Stahlrohre wurden bewusst nur teilweise mit Klarlack versiegelt. Mit dem Korrosionsschutz und der natürlichen Oxidation des unbehandelten Stahls werden zwei Farbigkeiten an einem Material generiert. Das Rostrot nimmt Anleihen an den erdigen Tönen im Wald. Das Stahlgrau greift das Farbklima der Kieswege, des Gesteins und anderen Grautönen der Natur auf.

Die Verbindung von Materialisierung, Formensprache und der neutralen, gut sichtbaren Beschriftung leistet die nötige Information ohne als störendes Element mitten in der Natur negativ aufzufallen. Die Typografie basiert auf den Corporate Schriften des vom Atelier Gassner im Jahre 2010 revitalisierten Erscheinungsbildes der Stadt Bregenz. Die Grafiken zu Orientierung und Illustration einzelner Stationen sind zeitlos, aber spielerisch für eine breite Zielgruppe (Kinder, Familien, Sportbegeisterte) ausgerichtet.

Boltshauser – Erscheinungsbild für Architekten AG

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Architektur meint vor allem Gestaltung und Formgebung. Dieses »Kernprodukt« des Auftraggebers darf nicht plakativ im Vordergrund des eigenen Eerscheinungsbilds stehen. Das Atelier Andrea Gassner arbeitet seit Jahren für den bekannten Züricher Architekten Roger Boltshauser. Es geht um die grafische Gestaltung in der Sprache moderner Architektur. Dabei steht die Klarheit der Form, Unaufdringlichkeit und die ästhetische Angemessenheit im Fokus des Entwurfs. Ganz im Sinne des deutschen Industriedesigners Dieter Rams »Less and More«. So entstehen in einem dynamisch wachsenden Prozess Drucksachen, Geschäftsausstattungen, Buchwerke und digitale Kommunikationsmittel für das Architekturbüro und Partnerunternehmen.

Interaktion und Skalierbarkeit sind primäre Gestaltungsmittel in neuen Medien. Die Entfernung und Annäherung, das Eintreten, prägen die Wahrnehmung von Architektur. Diese Dynamik war Guideline für das neue Webdesign. Die BesucherInnen werden von einer Bilderwand empfangen, treten näher und treten ein in einzelne Projekte. Die jeweiligen Inhalte eröffnen sich schrittweise mit dem sich skalierenden Bildraster. Das Suchen und Finden entwickelt sich zur virtuellen Exkursion in die Projektwelt des erfolgreichen Züricher Architektenteams.

Schmuttertal-Gymnasium – Deutsche Bundesstiftung Umwelt – DBU Bauband 1

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Die DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) fördert ihrem Stiftungsauftrag folgend innovative, modellhafte und umweltschonende Bauprojekte. Das Förderkonzept beinhaltet auch die Finanzierung von wissenschaftlichen Untersuchungen der jeweiligen Projekte und ihre qualitative Dissemination in Buchform. Das Atelier Gassner wurde mit der Konzeption für eine mehrbändige Edition beauftragt. Mit der ersten Publikation wird der Neubau des Schmuttertal-Gymnasiums dokumentiert: innovative pädagogische Ideen und partizipative Planungskultur bilden ungewohnte Raumgefüge, ambitionierte ökologische Ziele leiten die Konstruktion, Sachlichkeit und Inspiration prägen die Architektur. Bauherr und Förderer, Nutzer und Planer, Fachleute für Baurecht und technische Gewerke dokumentieren die Entstehung des Gebäudes, ergänzt durch Pläne und Fotografie.

Die Ausgaben werden bewusst in deutscher Sprache veröffentlicht, demzufolge führte die Namensentwicklung zu der prägnanten, wie selbstverständlichen Bezeichnung »Bauband«.

Herausforderung war, komplexe Inhalte so zu beschreiben und darzustellen, dass sie gut lesbar und schnell erfassbar sind. Gleichzeitig sollte das Buchwerk weder ein üblicher architektonischer Bildband noch eine trockene, textlastige Abhandlung sein. Mit den Mitteln der mikro- und makrotypografischen Gestaltung und hohen Ansprüchen an die redaktionelle Fotografie wurden die narrativen Anforderungen erfüllt. Die extra für dieses Buch erzeugten Plan- und Diagrammgrafiken geben vertiefende Informationen.
Der Buchkörper verweist bereits durch das Format, das flache Aufschlagverhalten der Schweizer Broschur und den stabilen Pappeinband auf einen Ergebnisbericht mit Arbeitsmappencharakter. Eine von Band zu Band wechselnde Buntfarbe kontrapunktiert den gleichbleibenden, zurückhaltenden Grauton des Umschlags. Dieses prägnante farbige Gerüst des Buchkörpers spiegelt sich in vollflächigen Kapiteltrennseiten wider, welche den Inhalt wie eingezogene Etagen von außen sichtbar gliedern.

Archijeunes – Baukulturelle Bildungsplattform für Kinder und Jugendliche

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• Archijeunes Baukulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche.
Promeut la sensibilisation des jeunes gens pour l’espace construit.

Der gemeinnützige Verein verfolgt das Ziel Kinder und Jugendliche für die gestaltete Umwelt
als Lebensraum zu sensibilisieren sowie Baukultur im Schweizerischen Bildungscurriculum zu
verankern. Er wurde 2008 unter dem Namen »Spacespot« gegründet.

Der Name »Spacespot« erwies sich durch eigenwillige phonetische Präsenz und, wie viele
trendige Scheinanglizismen, als zu kurzlebig. Das Atelier Andrea Gassner wurde beauftragt
eine nachhaltige und zeitgemäße Marke zu kreieren. Der Name für den deutsch- und
französischsprachigem Raum soll zum Anklingen bringen, was der Verein tut und was
auf der Plattform zu finden ist. Die Namensschöpfung passierte in einem moderierten Workshop,
gemeinsam mit verantwortlichen Vereinsobleuten.

Als die Namensidee das erste Mal fiel, hat sich die Gruppe sofort dafür begeistert.
Er entstand in einer assoziativen phonetischen Kette, die von „Archigen“ ausging
und mit der Endung „jeunes“ plötzlich den Schlüssel zu einer passgenauen
Bedeutung erhielt: Architektur und Baukunst für Jugendliche.

Für die Gestaltung der Logotype bedient sich das Atelier Andrea Gassner eines genauso
einfachen wie wirksamen Eingriffes in den kompakt gesetzten Namenszug einer kräftigen
Antiqua Die Auslassung der i- und j-Punkte schafft am Berührungspunkt zweier Sprachkulturen
im neuen Namen eine subtile visuelle Pointe. Oft sind es nur ganz einfache Störungen
in gewohnten Wortbildern, die hohe Prägnanz und Erinnerungsfähigkeit von Marken garantieren.

walgenau Plattform zur Wissensvermittlung in den Schulen im Auftrag der Regio Im Walgau

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Der Name walgenau spielt mit der Semantik der bekannten Regions­bezeichnung »Walgau« und dessen Verwandlung durch die einge­schobene Silbe in das eigenschaftswörtliche »genau«. Als Logotype bewusst in Kleinschreibung gesetzt, um das Tun, das Spielerische und die Leichtigkeit zum Ausdruck zu bringen. Der grüne Kringel ergänzt die Marke, ist Navigationselement, erklär­grafisches Zeichen und vieles mehr.

Die Website spricht Lehrende und Lernende an, verteilt Lehr­einheiten, dokumentiert Ergebnisse und lebt von der einfachen Funktionalität und interessan­ten Inhalten, oft erzählt mit Videos und ani­mierten Grafiken. Speziell das Bewegtbild prägt heute die digitale, visuelle Kommunikation.

Zipangu

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»Bin ich ein Buchstabe oder bin ich ein Bild«? Hinter dieser Frage steckt hier ein bewusstes Spiel mit der Wahrnehmung, genauer gesagt die Idee eines Kippbilds als Label. Die Wahrnehmung von Buchstaben ist auf das Lesen von Zeichen als Codes konditioniert. Bei Bildern stehen die Formen und Farben im Vordergrund der Wahrnehmung.

Die renommierte Schweizer Diamantschleiferei »Zipangu« suchte eine geeignet Marke, die höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden sollte. Indem der Buchstabe »Z« mit der kristallinen Form verknüpft wird, entsteht das Bild eines Diamanten und eine prägnante Bildmarke. Durch die typografisch gleichwertige Fortschreibung zum Namenszug schuf das Atelier Andrea Gassner eine originäre Wort-Bild-Marke.

In der grafischen Grundanlage des Erscheinungsbildes und verschiedenen Anwendungen wird der Anspruch einer gediegenen, fast möchte man sagen, klassischen Gestaltung konsequent weitergeführt. So entstand beispielsweise die Geschäftsausstattung auf speziellen Bedruckstoffen mit erhabener Stahlstichprägung und Pop-up Karten mit individuellen Konzepten für die Porträt- und Produktfotografie.

Bregenz Markenhandbuch

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Eine zeitgemäße visuelle Kommunikation der Landeshauptstadt Bregenz war Anforderung und strategisches Ziel des im Jahre 2010 vorerst konzeptionellen Auftrages an das Atelier Gassner. Ergebnis von mehreren Workshops mit den Verantwortlichen der Stadt und grafischen Studien waren konkrete Handlungsempfehlungen; unter anderem die Differenzierung und Ordnung in amtliche, kulturelle und kommerzielle Maßnahmen sowie die Revitalisierung des bestehenden Erscheinungsbilds.

Die charakteristische Spiegelung der ursprünglich von Reinhold Luger geschaffenen Wort-Bild-Marke wurde bewusst erhalten, um den aufgebauten Bekanntheitsgrad zu nutzen. Den nötigen Hell-Dunkel-Kontrast erzielt anstelle der bis dahin verwendeten Rasterung, ein Schriftwechsel von der standfesten Groteskschrift zur filigranen, gespiegelten Antiqua. Die Logotype erfährt so eine formale Weiterentwicklung in eine robuste und gut skalierbare Form. Das neue Erscheinungsbild wurde für unterschiedlichste Anwendungsbereiche durchdekliniert und in einem Design Guide dokumentiert.

Ein modellhaftes Anwendungsbeispiel für den kreativen Umgang mit vorgegebenen Designelementen ist das vom Atelier Andrea Gassner gestaltete Markenhandbuch. Hier treffen Theorie auf Praxis, die grafische Marke auf die »Stadtmarke Bregenz«, der gespiegelte Namenszug auf seine gleichbedeutende Visualisierung in der Fotografie der Hafenpromenade. Das Markenhandbuch erzeugt in kurzer Form und im handlichen Format die Resonanz zwischen Ort und Sinnbildern, zwischen Selbstverständnis und Außenauftritt der Stadt. Die darin teilweise pragmatisch formulierten Aussagen, in Kombination mit den freien fotografischen Impressionen haben das Ziel, jene Werte, Bedeutungen, Bilder und Geschichten die Bregenz ausmachen, auf den Punkt zu bringen.

Kooperation unabhängiger Notariate

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Das Logo basiert auf der Idee eines Siegelstempels. Das Siegel ist uns bekannt als eine Form der Beglaubigung. Es vermittelt Verbindlichkeit, Sicherstellung und Rechtmäßigkeit. Die traditionelle Kreisform, das Österreichische Staatswappen als Hoheitszeichen, eine moderne Schriftfamilie und die Namen der drei Notariate sind die Ingredienzien zu einer starken, gemeinsamen Markenarchitektur. Differenzierung erfolgt über unterschiedliche Namen und Schmuckfarben.

Die responsive angelegten Websites leben von »Icons of Navigation«. Themenbezogene Illustrationen funktionieren als primäres, interaktives Steuerelement der grafischen Benutzeroberflächen. Die Fotografie zeigt authentisch das Persönliche und die Menschen, hinter den Paragrafen.

Responsive Web Design meint die Anpassungsfähigkeit eines Gestaltungskonzepts in der Darstellung und Anwendung, vom breiten Monitor bis zum kleinen Smartphone. Und zwar im Hoch- und Querformat. In einer Zeit, in der digitale Kommunikation vermehrt am Smartphone praktiziert wird, ist Responsiveness ein gewichtiger Gestaltungsfaktor.

Kooperation unabhängiger Notariate Erscheinungsbild

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Für viele sind Notariate eher ein »notwendiges Übel«, als eine hilfreiche Servicestelle für die wichtigen Dinge des Lebens. Diese Notariate-Kooperation geht einen neuen Weg, bündelt Kompetenzen und tritt als moderner Dienstleister auf. Mit einem cleveren Erscheinungsbild zeigt das Atelier Andrea Gassner, wie sich der Anspruch an Seriosität und Vertrauenswürdigkeit mittels einem zeitgemäßen Corporate Design kommunizieren lässt.

Das Logo basiert auf der Idee eines Siegelstempels. Das Siegel ist uns bekannt als eine Form der Beglaubigung. Es vermittelt Verbindlichkeit, Sicherstellung und Rechtmäßigkeit. Die traditionelle Kreisform, das Österreichische Staatswappen als Hoheitszeichen, eine moderne Schriftfamilie und die Namen der drei Notariate sind die Ingredienzien zu einer starken, gemeinsamen Markenarchitektur. Differenzierung erfolgt über unterschiedliche Namen und Schmuckfarben. Die moderne visuelle Sprache für Grafik Design, Typografie und Fotografie in Print und Web vermitteln Kontaktfreude, Offenheit und gleichzeitig Seriosität.

vvaldo I + II Broschüre

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Seit langem beschäftigte das Stiftsarchiv St. Gallen die Frage nach einer zeitgemässen und konservatorisch verbesserten Vermittlung seiner einzigartigen Bestände, die bis in die Gründungszeit des Klosters zurückreichen. Unter Regierungsrat Martin Klöti wurde 2013 ein Projekt gestartet, das mit der Eröffnung eines neuen Ausstellungssaals durch Bundesrat Alain Berset am 12. April 2019 seinen feierlichen Abschluss fand. Der Titel der semipermanenten Ausstellung lautet „Wunder der Überlieferung. Der St. Galler Klosterplan und Europa im frühen Mittelalter“. Zur ganzjährigen Präsentation des St. Galler Klosterplans als Leihgabe der Stiftsbibliothek kommen Jahresausstellungen hinzu, in denen die wertvollsten Objekte alle vier Monate ausgewechselt werden. 2019 fällt mit dem 1300-Jahr-Jubiläum seit der Gründung des Klosters St. Gallen zusammen. Dem Gründer-abt Otmar widmet sich aus diesem Anlass die erste Ausstellung.

Begleitend zur jeweiligen Jahresausstellung wird ein Booklet-Reihe mit Titel „Waldo“ in Auflagen von 1.000 – 2.000 Stück publiziert. Der Inhalt ist in drei Teile gegliedert: Das Thema „Waldo“, Index und Inhalte zur Ausstellung sowie ein zur Ausstellung passender Vortrag.

Waldo, * um 740, † 29./30.3.813/814 im Kloster Saint-Denis bei Paris, stammte ver­mutlich aus moselfränkischem Adel aus dem näheren Umkreis der Karolinger. Er wirkte als Agent Karls des Grossen in Alemannien, Abt in den Klöstern St. Gallen, Reichenau und Saint-Denis, Prinzenerzieher, Bischof von Pavia und Basel. Seine Handschrift kennen wir aus 14 St. Galler Originalurkunden aus der Zeit von 773 bis 782. Er gilt als erster namentlich bekannter Archivar des Klosters St. Gallen. Deshalb trägt diese Reihe seinen Namen.

hk Architekten Webrelaunch

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HK Architekten Firmenumgründung, 2018 – Roland Wehinger, Christoph Dünser und Stefan Hiebeler als zusätzliche Mitgesellschafter von Hermann Kaufmann.

Die neue Website  ist nicht nur eine repräsentative und umfassende Internetseite. Eine integrierte Datenbank dient sowohl als Datenmanagement- und Archivierungstool wie auch als Projektserver für laufende Projekte.

Philosophicum Lech Website

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Das Corporate Design des Atelier Gassner für die Gemeinde Lech bewährt sich seit über 25 Jahren und findet rege Anwendung, von der Briefausstattung mit allen Gemeindedrucksachen bis zu den Wegweisschildern im ganzen Dorf. Ziel war ein zeitgemäßer, jedoch von der Tourismuswerbung unabhängiger Auftritt.
Basiselement des Corporate Design ist neben dem heraldisch begründeten Wappen die Schriftfamilie Trinité, eine moderne Renaissance-Antiqua von Bram de Does. Der Zeichensatz ist in drei Versionen verfügbar. Sie unterscheiden sich durch unterschiedlich große Ober- und Unterlängen. Diese Variablen und weitere, aufeinander abgestimmte Schriftschnitte erlauben eine präzise typografische Differenzierung für verschiedenste Anwendungsbereiche – von der Gemeindekorrespondenz über den bibliophilen Buchsatz, dem umfangreichen Wegleitsystem in der Gemeinde bis zum Webdesign.

Das digitale und analoge Design für das »Philosophicum Lech« gründet auf dieser Schriftkultur in Verbindung mit einem einzigartigen Bildkonzept. Mikrofotografisch wird das jeweiligen Jahresthema mit wechselnden pflanzlichen Erscheinungen zum Ausdruck gebracht. Das »Key visual« erneuert sich auf diese Weise Jahr für Jahr und bleibt dennoch als Veranstaltungslabel wiedererkennbar.
Die Website erfüllt mehrere Funktionen. Sie ist Archiv, Veranstaltungsbewerbung und gleichzeitig Kommunikationsplattform der Veranstaltungsorganisation. Das Webdesign sorgte für ein helle, aufgeräumte Website, die flexibel auf das jeweils benutzten Endgerät, vor allem Smartphones und Tablets, reagiert.

Broschüre zur Baueröffnung

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Die neue SWG Produktionshalle in Waldenburg ist ein bahnbrechendes Industriebauwerk im konstruktiven Holzbau. Mit seiner messingfarbenen Lochblechhaut wirkt dieser Neubau wahrscheinlich wie ein mitten in der euro-grauen Industrielandschaft gelandetes »Ufo«. Aber erst im Inneren erschließt sich die eigentliche Corporate Architecture. Der brandneue Holzwerkstoff »BauBuche« wurde innovativ für Stäbe und Knoten eines gewaltigen und gleichzeitig feingliedrigen Tragwerks in Funierschichtoptik verwendet, kombiniert mit massiven Fichtensperrholzplatten in Sichtqualität. Zusammengehalten wird das Ganze (inkl. der Holz-Beton-Verbunddecken) mit genau dem Produkt, das in diesem Bau produziert wird: die weitverbreiteten SWG-Assy-Schrauben. Geometrisch betrachtet ist die Schraube eine Kurve, die sich um eine Achse verlaufend in die Länge streckt. In Materialien gedreht, verzahnt sie sich mit den jeweiligen Werkstoffen und sorgt für eine langfristige Verbindung.
In der Broschüre zum Neubau ist die Verflechtung von verschiedenen Papiersorten Thema der inhaltlichen Struktur und Gestaltung. Als Vorspann, in der Mitte und als Nachspann sind Transparentseiten eingebunden. Diese Seiten verweisen visuell und haptisch auf das Planliche und Konzeptionelle. Die transparente Mittellage wirkt wie eine aufgefächerte Explosionszeichnung und zeigt eine essenzielle Knotenverbindung samt Innenleben mit allen Metallteilen und Schrauben.

Obd’r Lech

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Es ist ein Haus in der Gemeinde Lech, fünf Gehminuten über der Lech, 1.540 Meter über dem Meer. Das Holzhaus wurde vor 600 Jahren in Zimmermannskunst der Walser erbaut und nun mit feiner architektonischer Klinge revitalisiert. Das Objekt wird, allerdings sehr selektiv, an Gäste vermietet. Die Aufgabe an das Atelier lautete, die Liebe für alte und neue Formqualität und Baukultur zu vermitteln. Es Begann mit der Namensfindung, gemeinsam im Team mit dem Germanisten und Kulturtheoretiker Roland Jörg. Das Haus, mitten im alpinen Brennpunkt aber gleichzeitig abseits touristischer Trampelpfade bekennt sich mit seinem Namen »Obd’r Lech« zum Dialekt, zum Dörflichen und fügt ein schmunzelnder Claim bei: »Lecheln bitte!«.

Anders als erwartet, trifft man auf der Startseite nicht gleich auf tiefblaue Himmel, saftgrüne Almen oder Pulverschnee, sondern auf eine typografische Komposition mit Ziffern. Diese entpuppen sich als poetischer Qualitätsnachweis des Hauses. Schon im ersten »Slider« mit Foto-Impressionen von Martin Mischkulnig wird man dann hineingezogen, in die fantastische Landschaft, Architektur und Atmosphäre des Orts. Kurze Texte ergänzen die visuelle Erzählung. Die Interaktion wird genutzt für virtuelle Rundgänge mittels 360° Panoramafotografie oder orthofotografische Winter/Sommerscheiben, die sich vergleichend übereinander schieben lassen. Die Gestaltung der Website schwebt zwischen Tradition und Moderne, ist kontaktfreudig, unterhaltsam und gleichzeitig informativ. Und, das Ganze für Hoch- und Querformat, für große und kleine Screens.

Kortyka Bauwerk

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Thomas Kortyka ist Architekt. Er plant und initiiert Bauwerke – zumeist Wohnbauten mit Siedlungscharakter und hohem Anspruch an die Baukunst und Bauökologie im Raum München. Die vom Atelier Andrea Gassner gestaltete Corporate Communication spricht eine moderne »architektonische« Sprache, mit informativen Texte, gut lesbaren Daten mittels Renderings, Plangrafiken und redaktioneller Fotografie. Die analogen und digitalen Anwendungen dienen letztlich dem Verkauf der Objekte an qualitätsbewusste Bauinteressierte. Auch in der Wahl der Werbemittel werden neue Wege beschritten. Anstelle üblicher Hochglanzprospekte werden PSK-Serien über die jeweiligen Projekte herausgegeben. Oder, ein begehbarer Showroom am Baugrund eines Wohnquartiers leistet effiziente, taktile Information. Zeitgemäße digitale Kommunikation unterstützt die analogen Kontakte.

Die Website dokumentiert bereits realisierte Bauwerke und dient als wichtiger Frühkontakt für neue Projekte. Alle Plandarstellungen werden auf Lesbarkeit für Laien konditioniert. Der Qualitätsanspruch an die gute Form wird auch in der Website sichtbar. Neue Gestaltungsmaterialien der digitalen, dialogorientierten Medien wie Interaktion und Skalierbarkeit sowie seitenübergreifende Inhalte werden userorientiert und responsive verfügbar gemacht. Letztlich geht es um eine klare Informationsarchtiektur und den narrativen Ansatz der Darstellung von Ideen und Elementen der Kommunikationsstrategie des Unternehmens.

Raumbild Vorarlberg 2030

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Hinter dem Wort »Raumplanung« versteckt sich eine planerische Arbeit mit oft weitreichenden, für Einzelne mitunter einschneidenden Konsequenzen. Die Abteilung Raumplanung und Baurecht vom Amt der Vorarlberger Landesregierung möchte das Interesse und Verständnis für Raumplanung und Regionalentwicklung bei Interessierten und Verantwortlichen wecken und stärken.

Das Atelier Andrea Gassner gestaltet Magazine die gerne in die Hand genommen, gerne angeschaut werden und immer wieder verleiten, in die Tiefe der Texte zu tauchen. Das hohes Level in der Gestaltung textlastiger und komplexer Inhalte kommt nicht von ungefähr. Dahinter verbergen sich eine große Erfahrung in der bibliophilen Gestaltung anspruchsvoller Buchwerke und die konsequente Befassung mit den jeweiligen Inhalten. Schon der Bedruckstoff und die Bindeart unterscheidet das Jahresjournal von üblichen Drucksachen. Die im Basiskonzept festgelegten Vorgaben für Cover, Rubrikseiten, Ein- und Ausstiegsszenarien sorgen für den erwünschten Spannungsbogen. Typografie, Satzspiegel und Bildraster folgen dem Anspruch guter Lesbarkeit und Übersichtlichkeit. Ein besonderer Part ist die kommunikative Nutzung von Kartografie, Orthofotos, Diagramm- und Erklärgrafiken sowie der bildlichen Darstellung. Dazu zählt das redaktionelle Fotobriefing und, für einzelnen Themen, die fotografische Umsetzung selbst.

Lattke Architekten

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Wie soll ein Architekt kommunizieren – sein Team, seine Leistungen, seine Ideen? Architektur entspringt einem schöpferischen Akt. Die Kreation selbst soll also dem Architekturkunden und nicht etwa im Übermaß dem eigenen Auftritt dienen. Mit gestalterischer Ruhe und Angemessenheit schafft das Atelier Andrea Gassner für das Erscheinungsbild des Augsburger Architekturbüros ein zeitgemäßes, grafisches Ambiente.
Ergebnis sind pragmatische Zeichen, Typografien und funktionelle Konzepte für die visuelle Kommunikation. Anwendungen finden diese in der Basisausstattung und Projektfaltern, in Präsentationscharts und in digitalen Kommunikationsmitteln.

In seiner Einführung in die Semiotik vermerkt Umberto Eco »Wenn einmal feststeht, dass die Architektur als ein System von Zeichen betrachtet werden kann, müssen vor allem diese Zeichen charakterisiert werden.«

Corporate Design Logotype, Schriftprogramm, Farbklima, grafisches Ambiente für das Architekturbüro in Augsburg. Geschäftsausstattung und Projektfalter als Basiskommunikationsmittel.

Lattke Architekten

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Beim Gestaltungskonzept zur Website des Augsburger Architekturbüros verwendet das Atelier Andrea Gassner Fotos, Texte und Pläne – also die Elemente der Darstellung von Architektur – als vertikal bewegbare Zeichen in einer horizontal geteilten Fläche. Das Scrollen über die Vertikale entwickelt einen doppelt bewegten Inhalt – Bilder oben, Plandarstellungen oder Texte im unteren Bereich. Die Site macht Lust zur Interaktion, verliert sich aber dennoch nicht in nutzloser Spielerei und funktioniert responsiv im Breit- und Hochformat. Die visuelle Anmutung ist geprägt durch viel Weißraum, mit einem flexiblen und dennoch erstaunlich schlichten Gestaltungsraster.

Responsive Web Design meint die Anpassungsfähigkeit eines Gestaltungskonzepts in der Darstellung und Anwendung, vom breiten Monitor bis zum kleinen Smartphone. Und zwar im Hoch- und Querformat. In einer Zeit, in der digitale Kommunikation vermehrt am Smartphone praktiziert wird, ist Responsiveness ein gewichtiger Gestaltungsfaktor.

Cervantes & Co Buch und Wein

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Cervantes & Co lockt seit 2006 Literaturbegeisterte und WeinliebhaberInnen in das kleine aber feine Geschäftslokal in der Feldkircher Innenstadt. Der große spanische Autor Miguel de Cervantes war Namensgeber der Buch- und Weinhandlung. Regina Zink trifft die Auswahl für die Buchabteilung. Schwerpunkte im Sortiment sind Belletristik, Philosophie, Geschichte, Kunst und Kulinarik. Die Weine wählt ihr Bruder, der in Spanien lebende Physiker Norbert Nägele, aus.

Der Buchstabe C und das vom lateinischen hergeleitete Et-Zeichen (&) verschmelzen im neu gestalteten Emblem zu einem Kreisornament. In Verbindung mit dem Namenszug entsteht eine neue Wort-Bildmarke. Das Signet steht selbstständig für spielerische Einlagen zur Verfügung – als Siegel auf Verpackungen, als randabfallendes Zeichen auf einer Fassadenflagge oder auch als Dekor einer Postkarte.

Die Website spiegelt grafisch die Optik des von Architekt Daniel M. Büchel gestalteten Bücherregals und lebt von drei – den Themen Buch, Wein und Olivenöl zugeordneten – Schrifttypen. In dem schlichten responsive Webdesign treffen BesucherInnen auf übersichtlich dargebotene Information und Angebote des Monats.

Fachmagazin der Raumplanung

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Hinter dem Wort »Raumplanung« versteckt sich eine planerische Arbeit mit oft weitreichenden, für Einzelne mitunter einschneidenden Konsequenzen. Die Abteilung Raumplanung und Baurecht vom Amt der Vorarlberger Landesregierung möchte das Interesse und Verständnis für Raumplanung und Regionalentwicklung bei Interessierten und Verantwortlichen wecken und stärken.

Im Rahmen eines Wettbebwebs präsentierte das Atelier Andrea Gassner eine Strategie, die mit verschiedenen Medien operiert: das Jahresjournal zur Themensetzung, verknüpft mit vertiefenden Fachdiskursen sowie einer Wanderausstellung auf groß dimensionierten Litfaßsäulen für eine kooperative Öffentlichkeitsarbeit in einzelnen Gemeinden.

Das Jahresjournal ist als Fachmedium konzipiert und verfolgt ein Thema über zwei Jahre. Die beiden Journale ergänzen sich. Das erste Heft erscheint jeweils im Herbst und öffnet den planerischen Blick, das zweite folgt im Frühjahr und lenkt den Fokus im Sinne des »best practice« auf die Vorarlberger Gemeinden und Regionen. Mit den parallel dazu durchgeführten Planerwerkstätten und Foren wird das Thema in einem anderen, dialogischen Format aufgegriffen.

Das Atelier Andrea Gassner gestaltet Magazine die gerne in die Hand genommen, gerne angeschaut werden und immer wieder verleiten, in die Tiefe der Texte zu tauchen. Das hohes Level in der Gestaltung textlastiger und komplexer Inhalte kommt nicht von ungefähr. Dahinter verbergen sich eine große Erfahrung in der bibliophilen Gestaltung anspruchsvoller Buchwerke und die konsequente Befassung mit den jeweiligen Inhalten. Schon der Bedruckstoff und die Bindeart unterscheidet das Jahresjournal von üblichen Drucksachen. Die im Basiskonzept festgelegten Vorgaben für Cover, Rubrikseiten, Ein- und Ausstiegsszenarien sorgen für den erwünschten Spannungsbogen. Typografie, Satzspiegel und Bildraster folgen dem Anspruch guter Lesbarkeit und Übersichtlichkeit. Ein besonderer Part ist die kommunikative Nutzung von Kartografie, Orthofotos, Diagramm- und Erklärgrafiken sowie der bildlichen Darstellung. Dazu zählt das redaktionelle Fotobriefing und, für einzelnen Themen, die fotografische Umsetzung selbst.

Gewerbebauten in Lehm und Holz – Deutsche Bundesstiftung Umwelt – DBU Bauband 3

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Die DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) fördert ihrem Stiftungsauftrag folgend innovative, modellhafte und umweltschonende Bauprojekte. Das Förderkonzept beinhaltet auch die Finanzierung von wissenschaftlichen Untersuchungen der jeweiligen Projekte und ihre qualitative Dissemination in Buchform. Das Atelier Gassner wurde mit der Konzeption für eine mehrbändige Edition beauftragt. Mit der ersten Publikation wird der Neubau des Schmuttertal-Gymnasiums dokumentiert: innovative pädagogische Ideen und partizipative Planungskultur bilden ungewohnte Raumgefüge, ambitionierte ökologische Ziele leiten die Konstruktion, Sachlichkeit und Inspiration prägen die Architektur. Bauherr und Förderer, Nutzer und Planer, Fachleute für Baurecht und technische Gewerke dokumentieren die Entstehung des Gebäudes, ergänzt durch Pläne und Fotografie.

Die Ausgaben werden bewusst in deutscher Sprache veröffentlicht, demzufolge führte die Namensentwicklung zu der prägnanten, wie selbstverständlichen Bezeichnung »Bauband«.

Herausforderung war, komplexe Inhalte so zu beschreiben und darzustellen, dass sie gut lesbar und schnell erfassbar sind. Gleichzeitig sollte das Buchwerk weder ein üblicher architektonischer Bildband noch eine trockene, textlastige Abhandlung sein. Mit den Mitteln der mikro- und makrotypografischen Gestaltung und hohen Ansprüchen an die redaktionelle Fotografie wurden die narrativen Anforderungen erfüllt. Die extra für dieses Buch erzeugten Plan- und Diagrammgrafiken geben vertiefende Informationen.
Der Buchkörper verweist bereits durch das Format, das flache Aufschlagverhalten der Schweizer Broschur und den stabilen Pappeinband auf einen Ergebnisbericht mit Arbeitsmappencharakter. Eine von Band zu Band wechselnde Buntfarbe kontrapunktiert den gleichbleibenden, zurückhaltenden Grauton des Umschlags. Dieses prägnante farbige Gerüst des Buchkörpers spiegelt sich in vollflächigen Kapiteltrennseiten wider, welche den Inhalt wie eingezogene Etagen von außen sichtbar gliedern.

ETH – Signaletik GLC Zürich

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Architekt Roger Boltshauser legte seinen Entwurf im »Groove« der Architektur von Maison de Verre an. Die Transparenz von Formen und das Nebeneinander von »blanken« Materialien waren charakteristisch. Ganz im Sinne dieser frühen Moderne lag die Lesbarmachung von Funktionen. »Störenfriede« für die Ausfutterung der Innenwelt, beispielsweise Elemente für die Licht- und Haustechnik sollen sichtbar werden. Dies galt auch für die Signaletik.

Architekt Roger Boltshauser involvierte deshalb in einem frühen Planungsstadium das Atelier Andrea Gassner. Funktionale Herausforderungen für die Wegführung im Neubau mit neuen Geschossen waren die Vielfalt der räumlichen Struktur und Nutzungsarten sowie die zu erwartenden personale Fluktuation und Nutzungsansprüche. Für alle Zonen, der Zentralorientierung, Suborientierung (Stockwerkbereiche) und der Detailorientierung (Raumkennzeichnung), waren Flexibiltät und Veränderbarkeit der Botschaften gefordert.

Bereits in der ersten Designstudie setzte das Atelier Andrea Gassner auf digitale LED-Anzeigetechnik und Bildschirmübertragung. Alle Screens inkl. Wandgrafiken im Außenbereich sind dabei zentral ansteuerbar. Die Materialisierung sieht, im Sinne des architektonischen Entwurfs, eine archaisch technoide Materialsprache vor – Glas, geölter Stahl, Lichtbeton. Grafische Bausteine sind eine spezielle, für verschiede Körnungsstufen entwickelte Punkteschrift sowie ein Zeichenprogramm mit dem Formenmaterial der Groteskbuchstaben »E T H«. Diese Designkonzeption ermöglicht Musterfolgen und abstrakte typografische Rapports in horizontaler und vertikaler Reihung für Boden, Wand und einzelne Elemente. Basis aller Einzelzeichen ist das Quadrat und ermöglicht dadurch den fugenlosen Einsatz als partielle Intarsien im architektonisch vorgegebenen Moodboard mit Glasbausteinen oder Keramikbelägen. Das im Jahre 2019 initiierte Gesamtkonzept für eine einheitliche Signaletik aller ETH Haupt- und Nebengebäude verhinderte die Realisierung des individuellen Lösungsvorschlags.

Signaletik Landwirtschaftsschulen Vorarlberg

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Hinter dem sperrigen Akronym »BSBZ« steckt der Unternehmenswortlaut: »Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum für Vorarlberg«. In den fünf Trakten des Campus finden unterschiedliche Lehrveranstaltungen für verschiedene Nutzergruppen statt. Das Spektrum der Angebote bringt eine hohe und heterogene Besucherfrequenz. Impulsgeber für die Einbeziehung des Atelier Andrea Gassner war der Neubau des E-Trakts und die Anforderung für eine selbsterklärende Wegführung und Orientierung in der stetig gewachsenen Anzahl von Gebäuden, Zugängen, Stockwerken, Niveaus und Räumen. Eine weitere gestalterische Herausforderungen war der in öffentlichen Gebäuden gebotene Anprallschutz für wandhohe Glaselemente. Es galt ein System zu entwickeln, das die normativen Anforderungen erfüllt, aber gleichzeitig als grafisch spielerisches Element die neue Architektur unterstützt, anstatt sie zu stören.

Die Gestaltungsarbeit setzte jedoch am Beginn jeder angewandten Kommunikation an, nämlich beim Namen, bei der Marke. In einem moderierten Prozess wurde der früher übliche und nie ganz außer Gebrauch geratenen Begriff »Landwirtschaftschule« revitalisiert und mit der Beifügung BSBZ als Marke und Logotype neu geschaffen.

Inspiration für die grafischen Elemente des Sichtschutzes und der Signaletik waren visuelle Erscheinungen in Erdschichten, Texturen des Ackerbaus, die Architektur des Blattwerk, die Fotosynthese, die Wirkung des Sonnenlichts und des Windes in den Feldern, der Kreislauf des Wachstums – die Metamorphose. Zu diesem Thema und den benutzerführenden Inhalten entwickelte das Atelier Andrea Gassner – differenziert für jedes Stockwerk – Bewegungsmuster, Farben, Typo- und Plangrafiken. Durch Licht und Bewegung von Passanten geraten die Muster in Schwingung, verändern sich laufend, verschwinden und erscheinen wieder, wirken transluzent und wachsen gleichsam durch das Gebäude. Die Linienraster und Schraffuren verstehen sich als grafisches Echo zur vertikal strukturierten Holzfassade. Signaletik, Anprallschutz an den Glasflächen und Architektur spielen konstruktiv zusammen. Auch die sehr einfach und klar gestalteten Elemente der Zentral- und Suborientierung nehmen das Thema der Schraffur auf.

Woodpassage – vom Baum zum Haus

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Im Wald wächst der Baum – aus dem Baum wird Holz – aus dem Holz entsteht das Haus. Diesen Prozess trägt die „woodpassage“ einprägsam in die Zentren Europas mit einer Skulptur aus Holz im Aussenraum. Sie vermittelt mit einfachen piktogrammatischen Zeichen in vierzig Stufen die Transformation vom der Tanne zum Haus. Diese Umformung stellt das Atelier Andrea Gassner wie aus großen Holzblöcken herausgeschnitten dar, Scheibe für Scheibe.

So entsteht eine sinnlich erlebbare »woodpassage« aus vier Holztoren in 4.32 m Breite, 4.32 m Höhe und gesamt 8.65 m Länge. Sie vermittelt in der Fernerkennung eine starke, dreidimensionale Botschaft. Im Durchschreiten der feierlich beleuchteten Passage dient sie als spielerisches Sprachrohr für die ökologischen Vorzüge konstruktiver Holznutzung.

Der Wald schafft gutes Klima und die Ressource Holz.
Die Forstwirtschaft sichert durch nachhaltige Bewirtschaftung den Lebensraum Wald und die Verfügbarkeit von Holz. Die Waldfläche in Europa wächst täglich um 1.500 FuІballfelder. Nur zwei Drittel des Zuwachses werden tatsächlich genutzt.

Holz ist verfügbar und eine Chance zur Ressourcenwende.
In den Bausektor fließen rund 40% aller Ressourcen. Die Verwendung von Bauprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen spart und sichert Ressourcen für die Zukunft. Für den Bau dieser 4 Tore wurden ca. 13 Kubikmeter Holz gebraucht. Diese Menge wächst in Europas Wäldern in 1 ⁄ 2 Sekunde nach.

Bauen mit Holz schont unser Klima.
Die Photosynthese der Bäume bindet in 1 Kubikmeter Holz 1 Tonne CO2. Holzbauten verlängern den Kohlenstoffspeicher und entlasten damit das Klima nachhaltig. Im Holz der »woodpassage« sind etwa 13 Tonnen CO2 auf Dauer gebunden. Das entspricht dem Schadstoffausstoß eines PKWs in 8 Jahren.

Die begehbare Installation macht diese Transformation sinnlich erfahrbar.
Holz ist nachhaltig verfügbar.
Bauen mit Holz schont die Ressourcen und schützt unser Klima.

LICHT – Plakat für die Werkraumschau

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Das Plakat LICHT entstand anlässlicher der gleichnamigen, auch von uns gestalteten szenografischen Ausstellung für die regionale Handwerkerkooperative im Werkraumhaus (Architektur Peter Zumthor). Licht zeigt sich durch Schatten. Die grafische Umsetzung dieses Wortes von Andrea Gassner, als Keyvisual zur Ausstellung und als 3D-Fassadenbeschriftung verfolgt konsequent dieses Prinzip. Das oben sichtbare Schriftbild steht seitenverkehrt auf dem Kopf. Erst der Schattenwurf macht LICHT lesbar.

Zukunftsfähiger Schulbau – Deutsche Bundesstiftung Umwelt – DBU Bauband 2

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Die DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) fördert ihrem Stiftungsauftrag folgend innovative, modellhafte und umweltschonende Bauprojekte. Das Förderkonzept beinhaltet auch die Finanzierung von wissenschaftlichen Untersuchungen der jeweiligen Projekte und ihre qualitative Dissemination in Buchform. Das Atelier Gassner wurde mit der Konzeption für eine mehrbändige Edition beauftragt. Mit der ersten Publikation wird der Neubau des Schmuttertal-Gymnasiums dokumentiert: innovative pädagogische Ideen und partizipative Planungskultur bilden ungewohnte Raumgefüge, ambitionierte ökologische Ziele leiten die Konstruktion, Sachlichkeit und Inspiration prägen die Architektur. Bauherr und Förderer, Nutzer und Planer, Fachleute für Baurecht und technische Gewerke dokumentieren die Entstehung des Gebäudes, ergänzt durch Pläne und Fotografie.

Die Ausgaben werden bewusst in deutscher Sprache veröffentlicht, demzufolge führte die Namensentwicklung zu der prägnanten, wie selbstverständlichen Bezeichnung »Bauband«.

Herausforderung war, komplexe Inhalte so zu beschreiben und darzustellen, dass sie gut lesbar und schnell erfassbar sind. Gleichzeitig sollte das Buchwerk weder ein üblicher architektonischer Bildband noch eine trockene, textlastige Abhandlung sein. Mit den Mitteln der mikro- und makrotypografischen Gestaltung und hohen Ansprüchen an die redaktionelle Fotografie wurden die narrativen Anforderungen erfüllt. Die extra für dieses Buch erzeugten Plan- und Diagrammgrafiken geben vertiefende Informationen.
Der Buchkörper verweist bereits durch das Format, das flache Aufschlagverhalten der Schweizer Broschur und den stabilen Pappeinband auf einen Ergebnisbericht mit Arbeitsmappencharakter. Eine von Band zu Band wechselnde Buntfarbe kontrapunktiert den gleichbleibenden, zurückhaltenden Grauton des Umschlags. Dieses prägnante farbige Gerüst des Buchkörpers spiegelt sich in vollflächigen Kapiteltrennseiten wider, welche den Inhalt wie eingezogene Etagen von außen sichtbar gliedern.

LICHT Werkraumschau

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Einem Zitat des berühmten Architekten Le Corbusier folgend, wonach Licht und Schatten die Form enthüllen, zeigt die diesjährige Werkraumschau Erzeugnisse aus verschiedenen Werkstätten des Werkraum Bregenzerwald in einer Licht-Inszenierung aus Scheinwerfern. Das von Peter Zumthor als entworfene, offene Werkraumhaus wird zur Bühne und die handwerklichen Exponate zu Akteuren eines sich ständig wandelnden Spiels aus Tageslicht und Kunstlicht. Bühnenscheinwerfer erzeugen eine immaterielle und atmosphärische Lichtarchitektur, fassen die Objekte im Raum, lassen ihre Oberflächen und Formen lebendig werden und zeichnen ein grafisches Schattentheater auf den Boden des Gebäudes.
Als Wandbeschriftung entwickelte Andrea Gassner eine dreidimensionale Lösung mit seitenverkehrt gesetzter Versaltypo die durch den Schattenwurf zum lesbaren Veranstaltungslabel mutiert.
Ein Alltag ohne Licht ist unvorstellbar, dennoch widmen wir seinen Phänomenen und Qualitäten wenig Aufmerksamkeit. Eine gute Lichtplanung trägt in unseren Wohn- und Arbeitsräumen wesentlich zu unserem Wohlbefinden bei und kann Räume und Einrichtungsgegenstände vorteilhaft modellieren. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, an Lichtstationen die eigene Wahrnehmung spielerisch zu schärfen, Lichtqualitäten zu testen und sich praktisches Wissen anzueignen: Wie wird die Leuchtkraft bewertet? Welche Auswirkungen hat die Lichttemperatur? Wie lassen sich mit farbigem Licht Dinge zum Verschwinden bringen? …
Die Werkraumschau ist die alljährliche Ausstellungsplattform der Werkraum-Mitglieder. Das renommierte Vorarlberger Grafik- und Kommunikationsbüro Atelier Gassner wurde eingeladen, das gemeinsame »Schaufenster« der über den Bregenzerwald verteilten Betriebe thematisch und szenografisch zu gestalten.

Grafisches Spiel mit der Wahrnehmung für die Schule Schendlingen

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„Freie Menschen lassen sich nicht gerne leiten. Sie wollen entdecken. Wunderbar ist es, dass die Signaletik das forciert. Sie macht neugierig und manch einer geht weiter, als er es ursprünglich vor hatte. Das ist pädagogische Führung: Erziehung zur Freiheit.“ – Tobias Albrecht

Die räumliche Orientierung bei größeren öffentlichen Gebäuden wird meist durch grafische Zeichen, Beschriftungen und Hinweise unterstützt. Im Falle des Orientierungssystems für den Neubau Schule Schendlingen in Bregenz ist den Gestaltern des überregional beachteten Atelier Gassner ein Coup gelungen: Die Wegweisung wird hier jeweils mit zwei Worten umschrieben und plakativ auf den gläsernen Trennwänden von wichtigen Bereichen und Räumen platziert. Nun stehen die Worte nicht einfach nebeneinander, sondern überschreiben sich gegenseitig. Sie sind zudem mit einer Schraffur verbunden, die den nötigen Anprallschutz bei wandhohen Glaswänden erfüllt. Das Atelier Gassner schafft es, aus den normativen Vorgaben einen kommunikativen und künstlerischen Mehrwert zu generieren. Geht man diese Typografien entlang, erscheint je nach Standort wie durch Zauberhand das eine oder andere Wort klar lesbar, dazwischen aber bilden die Interferenzen der übereinandergelagerten Buchstaben und Linien ihr eigenes reizvolles, immer wieder neues Spiel.

Die Gebäudekennzeichnung im Außenbereich variiert die Verknüpfung von Schraffur und Buchstaben als materialgerechte Interpretation der grafischen Elemente im Innenraum. Das reliefartige Schriftbild ist direkt in die eigens erstellen Sichtbetonbrüstungen an den Zugängen eingegossen. Hier bildet das Licht- und Schattenspiel eine sich im Tagesverlauf verändernde Textur.

Es geht um das Phänomen, dass das Wahrnehmen immer mit Raum und Zeit zu tun hat. Die aus einem Ideenwettbewerb mit großem Vorsprung ausgewählte Einreichung des Atelier Gassner überzeugte vor allem durch dieses lebendige Spiel mit der Wahrnehmung für ein Gebäude, bei dem die Vermittlung von Wissens- und Sehenswertem an rund 600 Kinder und Jugendliche im Vordergrund steht.

eineweltgruppe – eine mobile Ausstellung

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Die Eine-Welt-Gruppe Schlins | Röns wurde mit dem Ziel gegründet, Menschen im südlichen Hochland von Tansania zu begleiten und mit Ihnen gemeinsam Schritte für eine ressourcenschonende, naturnahe und nachhaltige Entwicklung zu setzen. Ihr Ziel ist der Aufbau kommunaler Organisationsstrukturen für Kooperation, Selbstbestimmung und Verantwortung. Ziel der Ausstellung ist die Bewusstseinsbildung für ein Thema, das uns alle betrifft und bei dem wir aber nur zu gerne wegschauen.

Das Grundkonzept für die Ausstellung bilden Tapeziertische, die auf den Boden gelegt, als Tische genutzt oder senkrecht aufgestellt und dann wieder wie ein übergroßer Folder zusammengeklappt werden können. Die Tische haben ein spannendes Format von 70 cm Breite und 300 cm Länge. Auf der Rückseite wird das Gestell der Tapeziertische sichtbar, wie ein wirres Geäst oder eine improvisierte fragile Konstruktion. Die Ausstellung ist leicht, mobil und adaptierbar. Das Organigramm dieser Entwicklungszusammenarbeit ist grafisches Leitmotiv und dient gleichzeitig als Orientierung und Benutzerführung für die gesamte Ausstellung.

Jede Tafel dokumentiert ein Projekt mit authentischen und knappen textlichen Beschreibungen.

Atelier Gassner – Visuelle Geschichten

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Visual Essays
Visuelle Geschichten

Herausgeber: Andrea Gassner, Reinhard Gassner / Atelier Gassner
Verlag: Sonderzahl
Jahr: 2017
Umfang: 288 Seiten
Sprache: Deutsch, Englisch
ISBN:  978-3-85449-468-3
Preis: 44,- Euro

Dieses Buch ist mehr als ein Corporate-Publishing-Projekt. Auf 288 Seiten werden nicht allein die spannenden Arbeitsergebnisse der letzten 20 Jahre aufgezeigt, viel mehr auf eindrückliche Weise die Wege und Prozesse, die dahin führten. Das Buch beschreibt die überregional beachtete Arbeit des Ateliers, dessen gestalterische Ansätze und die konsequente Orientierung am Inhalt und an den Kommunikationszielen. Die 15 vorgestellten Projekte umfassen räumliche und grafische Gestaltung im Fokus angewandter Kommunikation – Buchgestaltung und Szenografie, Signaletik und Fassadengrafik.

Das Buch selbst ist ein Beleg des kreativen Schaffens. Das Cover ist eine Remineszenz an eine konkrete Fassadengrafik zum Thema Haut und Oberfläche und überrascht die Wahrnehmung mit dem, was erst in der Wechselbeziehung zweier Oberflächen sichtbar wird. Die Herausforderung das Medium Buch im Buch zu zeigen gelingt, indem die Abbildungen einerseits beinahe faksimiliert auf die Seiten platziert werden, für den Betrachter somit eine weitere Interferenz zwischen Wirklichkeit und Darstellung entsteht. Andererseits wird der »filmische« Ablauf der Umbrüche und die Dramaturgie der Buchgestaltung auf einen Blick in Miniaturdarstellungen gezeigt. In den Beschreibungen finden sich Informationen zu den verschiedenen gestalterischen Ansätzen des Teams, zu interessanten Quellen und Herangehensweisen an den Kreativprozess. Textbeiträge haben Alberto Alessi, Walter Bohatsch, Köbi Gantenbein, Otto Kapfinger und Roland Jörg verfasst.

Der Architekt Alberto Alessi schreibt in seinem Essay: „Die Arbeit des Atelier Gassner ist eine Demonstration dieser tieferen räumlichen Vorstellung. Ziel ist die Vermittlung eines Wertes und nicht die Vermittlung formaler Resultate“.

Das massive Auftreten und die allgegenwärtige Nutzung digitaler Medien hat unsere Art zu kommunizieren seit den 1990er-Jahren völlig verändert. Die neu entstehenden virtuellen Kommunikationsräume überrumpeln uns, sind immer in Bewegung, müssen permanent neu verhandelt werden. Logos und Marken werden mehr und mehr durch eine noch nie dagewesene Bilderflut und die globale Auffindbarkeit von jedem und allem konkurrenziert. Wenn inzwischen selbst für Kinder das Generieren und Manipulieren von Bildern selbstverständlich ist, dann wird die Bedeutung der Abbildung neu codiert. Dasselbe passiert gerade mit dem Film. Die Autorität der Bildschöpfung ist weitgehend gebrochen und die Erzeugung von Bildern ist technisch und räumlich entgrenzt. Bilder und Videos sind die neuen „Wörter“. Sie werden als Bedeutungskomponenten mittels Smartphone laufend geteilt und mitgeteilt. Kreative Schöpfung und Kommunikation findet im Hier und Jetzt statt, ohne explizite kulturelle Verweise: „Ich maile, ich fotografiere und filme und ‚share it’, also bin ich“. Kaum spricht man jedoch von Dekontextualisierung der Nutzer, schon liefern algorithmengetriebene Medien über Profiling Pseudokontexte nach. Dabei handelt es sich allerdings um personalisierte Informationen, die auf das individuelle Konsuminteresse der Nutzer und den gewinnbringenden Verkauf ihrer Profile abzielen. Diesen scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten gilt es in der Kommunikation vermehrt Selektion, Orientierung und Qualität entgegenzusetzen.

Mit Skepsis gegenüber den noch unbekannten „neuen Medien“ folgte ich dem Ruf, am Aufbau des Studiengangs InterMedia der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn mitzuwirken. Ich war in den Jahren 1996 – 2000, ab 1998 als gestalterischer Leiter, für das Lehrangebot mitverantwortlich und erlebte die
digitale Revolution aus nächster Nähe. Schritt für Schritt entdeckten wir die Chancen und neuen Elemente für die angewandte Gestaltung wie Ton, Bewegtbild und Interaktion und setzten diese im Lehrprogramm um. Dogmatismus zwischen Apple/Macintosh und Microsoft/Windows begleitete uns von Beginn an. Apples Mitbegründer Steve Jobs wurde durch die Arbeiten des deutschen Bauhauses (explizit von Herbert Bayer) und der Ulmer Schule mit Dieter Rams inspiriert. Rams suchte bereits in den 1950er-Jahren nach der Klarheit der Form. Genau dies spürt man den Apple-Geräten und ihrer Benutzeroberfläche bis heute an. Gleichzeitig kam es zur Teilung der User: in solche, die designorientiert und andere, die am ökonomischen, pragmatischen Nutzen ausgerichtet sind. Wenn ich beispielsweise an die unnötigen Hürden der Kompatibilität zwischen den beiden Hard- und Softwaregiganten im Austausch von E-Mails denke, dann wird offensichtlich, dass dieser Konkurrenzkampf auf dem Rücken der Benutzer beharrlich weitergeführt wird. Gewohnte gestalterische Werte wie Farbverbindlichkeit oder saubere Wiedergabe von Schrift- und Druckbildern scheinen generell durch die verpixelte und stark differierende Qualität der Bildschirmwiedergabe verloren zu gehen. Schreibprogramme zwingen uns ihre „Ästhetik“ auf und Sensorium-Prothesen – Ersatzeffekte für diverse Sinnesempfindungen in digitalen Medien – gaukeln uns Alternativen vor, die keine sind.

Das taktile Feedback von Druckerzeugnissen ist aber nicht so einfach zu ersetzen: Alle möglichen Geräuschkonserven für analoges Tun oder die 3D-Effekte auf den Flatscreens durch schematische Schatten und Hell-Dunkel-Verläufe sind ein ungenügender Ersatz für die Wirklichkeit und die Eingebundenheit in einen zeitlich realen Raum. Wir können uns dieser Entwicklung nicht entziehen und erleben gleichzeitig, wie die virtuelle Welt versucht, sich mit der faktischen zu verknüpfen und damit den Kreis wieder zu schließen. Die Palette an Medien und Werkzeugen, die uns Gestaltern zu Verfügung steht, wird umfangreicher und interessanter. Wie die Datenflut künftig bewältigt werden kann, bleibt abzuwarten. Letztlich geht es darum, Daten zu Information werden zu lassen. Gestalter können dazu beitragen, indem sie an den Inhalten und Kommunikationsanliegen ihrer Kunden Interesse zeigen und sich einmischen in den Austausch zwischen Absender und Empfänger.

In diesem Buch stellen wir einige Beispiele unserer Arbeit seit den 1990er-Jahren vor. Nicht nur Ergebnisse, auch die Wege, die dahin führen. In diesem Zusammenhang bedanke ich mich bei allen unseren Auftraggebern für das uns entgegengebrachte Vertrauen. Begabte und engagierte Mitarbeiter begleiten uns dabei seit Anbeginn. Bereits Mitte 1976, ein halbes Jahr, nachdem ich begonnen hatte, ein Atelier aufzubauen, engagierte ich den ersten Mitarbeiter – Roland Schuster. Die intensive Zusammenarbeit im Team war und ist immer verbunden mit der Freude an kreativen Prozessen für und mit unseren Auftraggebern. Dank gilt meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre wertvollen Beiträge und Initiativen. Besonders danke ich meiner Frau Ruth. Mit unternehmerischer Sicherheit und mit ihrer Bereitschaft, administrativ und gestalterisch kompetent mitzuwirken, auch mit dem persönlichen Anliegen, für das Wohlergehen der Kunden und Angestellten zu sorgen, unterstützt sie unser Atelier bis heute maßgeblich. Auch unsere Kinder, Stefan und Andrea, entschieden sich für die berufliche Laufbahn der angewandten Gestaltung. In der Anfangsphase seiner eigenen Selbstständigkeit, gleich nach dem Studium zum Grafiker und Informationsdesigner, arbeitete Stefan Gassner als freischaffender Mitarbeiter für unser Atelier. Er vermittelte uns die kritische Hinterfragung von Kundenbriefings, verbunden mit daraus resultierenden neuen Gestaltungsansätzen und Impulsen zum inhaltlich orientierten Gestalten. Andrea Gassner trat nach ihrer Ausbildung in der Schweiz und in den Niederlanden bei uns als Mitarbeiterin ein und ist heute kreativer Mittelpunkt und leitende Teilhaberin des Atelier Gassner. Ich bedanke mich bei allen, die uns bei diesem Buch unterstützt haben – für die Buchgestaltung bei Andrea Gassner und Katharina Fründ, für das professionelle Monitoring bei Marcel Bachmann, für wertvolle konzeptuelle und strategische Ratschläge bei Alberto Alessi, Walter Bohatsch, Ernst Gärnter und Roland Jörg, Otto Kapfinger sowie Dieter Bandhauer, Verlag sonderzahl.

Reinhard Gassner, Schlins 2016

Grand Tour der Mönche – Ausstellung zur Reisekultur der Benediktiner im Stiftsarchiv St.Gallen

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Der erste Besuch des klimatisierten „Tresorraums“ im Stiftsarchiv St. Gallen mit dem Stiftsarchivar Peter Erhart war ein ganz besonderer Augenblick. Wir trafen auf ein faszinierendes Ordnungs­­system mit Schränken, Laden, Schatullen und Mappen für kunst­­­­voll gefertigte Karten und Schriftstücke, die nur mit Handschuhen angefasst werden durften. Dazu kamen Bücher in wandhohen Regalen – mit Respekt nahmen wir die handschriftlichen Originale und ersten Druckerzeugnisse in die Hand. Die Buchformate mittelgroß, freigespielt von heutigen Standardisierungen, in Einbänden mit fantastischen Materialien aus Kartonagen, Leinen und Leder.

Die fadengehefteten, handgebundenen Bücher ließen sich gut öffnen und vermittelten in individuellen Bindedetails hohe Funktionalität. Überrascht waren wir über die außergewöhnliche Form der Satzspiegel und Buchumbrüche. Oft waren die Seiten in der vertikalen Mitte geteilt, die Außenspalten leer oder nur marginal benutzt und die eng zum Bund liegenden Textspalten randlos von oben bis unten beschrieben, mit präzisen Kalligrafien in kleinen Schriftgrößen, mit bewegtem und doch rhythmischem Duktus. Der Archivar erklärte uns diese „halbbrüchige“ Gestaltung damit, dass Platz gelassen werden musste für nachträgliche Eintragungen, Kommentare und Ergänzungen. Bald zeigte uns Peter Erhart die von ihm gehobenen Fundstücke, um die es eigentlich ging: vier originale Tagebücher reisender Mönche. Die beiden Kuratoren, Peter Erhart und Jakob Kuratli Hüeblin, wollten diese seltenen Dokumente benediktinischer Reisekultur erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Sie planten eine Ausstellung im Kulturraum des Stiftsarchivs, einen Ausstellungskatalog sowie wissenschaftliche Publikationen mit Übertragung der lateinischen Texte ins Deutsche und Italienische. Es ging bei diesen Tagebüchern um Reisen in den Süden, so wie sie damals für Adelige, Musiker und Literaten üblich waren, mit religiösem Hintergrund und entsprechenden Reisezielen: An erster Stelle stand Rom als spirituelle Mitte, dann ging es weiter nach Neapel, das als schönste Stadt der damaligen Zeit galt.
Reinhard Gassner

„Vedi Napoli e poi muori (Neapel sehen und sterben) – Die Grand Tour der Mönche“, so der Titel des Projekts, der auf das Reisen und Leben, das Weltliche und das Geistliche anspielt. Die Kollegen von TGG Hafen Senn Stieger aus St. Gallen hatten schon mehrfach Ausstellungen für das Stiftsarchiv gemacht und zeichneten verantwortlich für das begleitende Katalogkonzept. Wir entwickelten gemeinsam mit den Kuratoren das Briefing für die Gestaltungsarbeiten bis hin zu skizzenhaften Diskussionsvarianten. Die Zusammenarbeit mit Dominik Hafen war von konstruktivem Geiste geprägt. Aus ökonomischen Gründen konzentrierte sich TGG im weiteren Verlauf auf die Katalogarbeit, während wir die Ausstellungsgestaltung vorbereiteten. In ersten Entwurfsansätzen spielten wir mit Themen wie „Reisen“ und „Wege“. Vitrinen und Exponate schwebten in verschiedenen Höhen durch den Ausstellungsraum. Bei näherer Befassung wurde jedoch klar, dass wir damit das Momentum der Reisekultur der Mönche nur oberflächlich trafen. Dieses lag tiefer. Es ging um die Intentionen und Aufträge, die mit den Reisen verbunden waren. Die Mönche hatten seitens der Äbte klare Instruktionen.

Sie verstanden ihre langwierigen, oft mühsamen Wege auch als Pilgerreisen. Diese Überlegungen brachten uns auf den Gedanken, mit gedachten und realen Räumen zu arbeiten. Wir sprachen von den Spannungsfeldern des klösterlichen und des weltlichen Lebens, des Steten und des Unsteten. Aufgabe war, das Thema selbst und die wertvollen Ausstellungsstücke dazu zu strukturieren und szenografisch in einem Raum mit ca. 600 Quadratmetern zu präsentieren. Die Kuratoren griffen unsere Idee von begehbaren Boxen auf und belegten diese mit Themen und Qualitäten der Reisen. Sie erkannten sofort, dass die Ausstellung durch diese Struktur gut erschließbar war und sich damit auch das Dilemma zwischen geografisch oder chronologisch orientierter Abfolge auflöste. Sie benannten die vier Boxen mit „Peregrinatio“ (Wallfahrt), „Instructio“ (Dienstreise), „Recreatio“ (Erholung) und „Memoribilia“ (Erinnerungsstücke).
Reinhard Gassner

Es kristallisierte sich heraus, dass für die Ausstellung der räumlich-architektonische Aspekt entscheidend war. Wir schlugen deshalb die Zusammenarbeit mit Alberto Alessi vor, der selbst mehrere Jahre in Rom als Architekt und Ausstellungsmacher gearbeitet hat. Die Zusammenarbeit mit Alessi war für die Gestaltung der Ausstellung eine wichtige Grundlage. Um ein Gefühl für das Thema zu bekommen, gingen wir gemeinsam auf „Grand Tour“. Diese Rom-Reise brachte eine besondere Erfahrung. Wir lernten durch Alessi die Stadt aus nicht alltäglichen Blickwinkeln, aus den unterschiedlichsten und ungewöhnlichsten Perspektiven kennen – Dachlandschaften, Illusionsräume, Blickdiagonalen, kul­­tur­historische Details. Was uns interessierte, waren Muster, Manie­rismus und Barock. Der Palazzo Colonna war dafür eine Fundgrube – die Tapeten mit ihren Ornamenten, prallvoll gehängte Gemälde­galerien im Sinne der klassischen Quadreria, polychrome Marmor­intarsien im „Stile cosmatesco“ etc. Die hier wahrnehmbare Leidenschaft für Farbe, Bild und Muster brachte uns entscheidende formale Impulse für die Gestaltung.
Auch die Beschäftigung mit räumlicher Wahrnehmung be­gleitet uns immer wieder in unserer Arbeit. Bei der Ausstellung für das Stiftsarchiv St. Gallen war die zentrale Frage die Raum-im-Raum-Gestaltung. Welche Größe für die Boxen funktioniert, da­­-
mit die Besucher sie begehen können? Sind sie groß genug für die Exponate? Wie werden die offenen Boxen und Deckel im Raum positioniert, damit sie mit Gassen und Plätzen einer Stadt assoziiert werden? Was bedeutet dies für die Besucher­führung? Wie werden die Innenräume der Boxen gestaltet?
Andrea Gassner

Alberto Alessi entwarf eine Holzkonstruktion mit Balken und Grobspanplatten, zugleich widmete er sich auch der Planung der Exponat-Vitrinen. Die quadratischen Boxen umfassten jeweils ca. 20 Quadratmeter. In der Außenwirkung ließen sie gleichsam eine Art Stadtraum mit Gassen, Ecken, Plätzen und Räumen entstehen. Durch das Öffnen der vorderen Wand wurden Innenräume erschlossen, die atmosphärisch auf Studioli, sprich Studier- und Arbeitszimmer, verwiesen. Hier konnte sich im Wesentlichen das Eigenleben der Schaustücke entwickeln. Im Kontrast zum dunkel gehaltenen Äußeren tauchten wir die Innenräume durch grafische Ornamente an den Wänden und am Boden in eine manieristisch aufgeladene Atmosphäre.
Reinhard Gassner

Inspiriert von den Tapetenwänden im Palazzo Colonna visu­a­­­lisierten wir mit den Initialen der Boxennamen – P, I und R – individuelle Ornamentmuster. Das Farbklima und die Art der Muster wurden den Themen zugeordnet. „Peregrinatio“ erschien in einem besinnlichen dunkelviolett, „Instructio“ in strengen, staubig beige-braunen Farben und „Recreatio“ in einem blumig-frischen Grün. Die Böden der Boxen waren in jeweils gleichem Farb­klima mit rankenhaften Kreisornamenten, abgeleitet aus den Initialen,
direkt bedruckt. Im Gesamten flackerten die Innenräume der Boxen wie Kerzen im Raum und unterstrichen eine mystisch angehauchte Atmosphäre.
Andrea Gassner

Bei aller pathetischen Aufladung und manieristischen Überhöhung war uns immer eine ausgewogene Balance zwischen Gestaltung und Inhalt wichtig. Drängt sich einer der beiden Bereiche zu sehr auf, kippt die gesamte Ausstellung. Im Spiel zwischen Dichte und Weite, Licht und Dunkelheit, Spannung und Ruhe konnten wir in St. Gallen eine angemessene Inszenierung für die großartigen Exponate finden. Als Flächenverkleidung der Boxen wählten wir einfache OSB-Platten, die durch ihre groben Späne bereits selbst eine starke
visuelle Struktur bilden. Wie aber konnten diese Platten strapa­zierfähig und effektvoll bedruckt werden, um bewusst eine gegen­­­
seitige Überschreibung der grafischen und der dem Material
zugrunde liegenden Muster zu erhalten? Es benötigte eine leichte
Grundierung der Platten und zahlreiche Versuche mit groß­flä­chigem Inkjet-Druck, um die gewünschte stoffliche Ober­flächen­­wirkung zu erreichen.

Aus funktionalen Gründen der Beleuchtung und der Raumhöhe selbst konnten wir den Studiolis keine Decken und dem Ausstellungsraum keinen Himmel schenken. Wir entschieden uns allerdings dazu, in der vierten Box „Memorabilia“ einen römischen Himmel auf den Boden und an die Wände zu drucken, um damit den Resonanzraum der Andeutungen zu komplettieren. Diese Box wurde wie eine Wunderkammer gestaltet: mit einer Dichtheit an Exponaten und Darstellungspraktiken, von der Laterna Magica über Guckkastenbilder bis zur Quadreria.
Andrea Gassner

Der Boden des Ausstellungsraums stellte uns vor eine besondere Herausforderung – ein hochglänzend lackierter, dunkelbrauner Parkettboden. Dieser ließ sich mit der Szenografie, die den Außenraum der Boxen als eigene Inszenierungsebene vorsah, nicht vereinbaren. Wir prüften dünne Lehmaufträge und stießen sofort auf Vorbehalte wegen der Feuchtigkeitsbelastung. Durch unser Insistieren erwirkten wir, dass der Boden vor der Ausstellungseröffnung geschliffen wurde. Ein massiver, warmgrauer Olivenholzboden, wahrscheinlich der größte nördlich der Alpen, kam zum Vorschein und bildete eine geradezu ideale Assoziation zu den Themen Wege, Gassen und städtische Räume. Zur Schonung des Bodens durfte die Ausstellung nur mit Filzpantoffeln begangen werden, was sich als Gewinn erwies. Die auf dem Boden dahinschleifenden Besucherinnen und Besucher erlebten eine andere Wahrnehmung, verlangsamt in der Bewegung und gedämpft im Klang.
Reinhard Gassner

Franz Gassner

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Das Kunstbuch wirkt ätherisch, zart wie die abstrakten Werkzyklen des Künstlers selbst. Die Reproduktionen auf geglättetem, aber ungestrichenem Naturpapier sind zurückhaltend, zeigen bewusst keine überhöhten Kontraste. Der Buchkern beginnt und endet mit dünnem, fast seidenpapierartigem Material, das einen feinen klanglichen und taktilen Kontrast zum übrigen Papier herstellt. Seine leichte Transparenz bewirkt, dass sich die großflächig abgebildeten Zeichnungen po­ly­phon überschreiben.

Der Bucheinband ist mit einer rückseitig bedruckten Gaze überzogen. Das Coverbild zieht sich vom Titel über den Rücken auf die Rückendecke des Einbands. Es handelt sich um eine Konzeptskizze für die biografische Arbeit »Einschnitte«. Nicht nur im Werk des Künstlers, oder im Buchkern selbst, bereits beim Cover wird damit das Opake bewusst thematisiert.

Itinera Italica I und II – Bücher in den Büchern

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Die zweibändige Edition basiert auf vier originalen Reisetagebüchern St. Galler Mönche, die die Grand Tour nach Rom aus der Zeit 1696–1749 beschreiben. Die ursprünglich auf Latein verfassten Tagebücher werden auf deutsch und italienisch übersetzt. Eine bibliophile Besonderheit bilden die mittig eingebunden Faksimile-Seiten der Tagebücher. Sie sind im Originalformat und auf dünnem, opakem Papier gedruckt. Die zur Buchmitte gerückten Textspalten bilden einen schmalen Bundsteg und lassen viel Freiraum für die außen liegenden Marginalspalten. Ausgiebig kommentieren und ergänzen die Herausgeber den Text mit Zitaten, Textverweisen oder Namensergänzungen. Beim Band »Itinera Italica I« dient als Schmuck- und typografische Auszeichnungsfarbe ein tiefes Indigoblau, bei »Itinera Italica II« ein dunkles Porphyrrot. Aus diesen Farben ist auch das Überzugsmaterial der Hartdecken gewählt. Die in geringem Hell-Dunkel-Kontrast aufgedruckten handschriftlichen Tagebuchseiten nehmen in ihrer Diskretion Bezug auf die klösterliche Verschwiegenheit – die damaligen Tagebücher durfte vorerst nur der Abt lesen.

Martin Rauch, Gebaute Erde

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Ein Buch der Praxis und der Vermittlung. Im Mittelpunkt steht die langjährige Erfahrung der Lehmbauer, geordnet nach den Themen Boden, Wand, Öffnung und Decke. Diese vier Kapitel in der Mitte des Buches sind bewusst schwarz-weiß gestaltet, strukturiert durch großzüge Bildeinstiege und axonometrische Plandarstellungen. Die eigens für das Buch erstellten Pläne nehmen eine führende Rolle in der Erläuterung ein. Die Leserführung im Kern unterstützten randabfallende Streifen an unterschiedlichen Positionen. Am Buchkörper führen die Streifen zu einem auffallenden Schnittbild – im Inhaltsverzeichnis erschließt sich die thematisch begründete Anordnung als Piktogramme. Farbabbildungen umfassen den inhaltlichen Kern: eine Bildstrecke mit fertigen Bauten steht davor, Fotos von Bauprozessen und der Werkstatt folgen dahinter. Im Schutzumschlag ist die horizontale Textur von Stampflehmschichten eingeschnitten. Man ist verführt, mit den Fingern über dieses Bild zu streichen, um so das geschnittene Papier und den aufgedruckten Schriftzug in Bewegung zu versetzen. Die taktile Qualität des Materials erfährt auf dem Umschlag ein Echo und eine Würdigung.

Hermann Kaufmann IZM

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Das Buch im Hardcover mit transparentem Schutzumschlag gebunden und auf ecrufarbenem Naturpapier gedruckt, dokumentiert Bauen in Holz als angewandte Forschung: den Neubau »Illwerke Zentrum Montafon«. Es stellt neben dem Resultat auch Grundlagen und Entstehung des Gebäudes dar, die Planerleistung bekommt ebenso Raum wie das fertige Werk und bereits das Cover stellt das Systemische vor das Naturalistische. Gut lesbare und maßstäblich aufeinander abgestimmte, teilweise auf Ausklappseiten dargestellten Plangrafiken bilden eine Einheit mit weiteren Erklär- und Diagrammgrafiken. Der Text in Deutsch (Foundry Form serif) und Englisch (Foundry Journal) wird typographisch differenziert, der Umbruch ist dicht und gleichzeitig großzügig geformt.

Grand Tour der Mönche – Ausstellung zur Reisekultur der Benediktiner wandert 2018 nach Venedig

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Unter diesem Titel zeigt das Stiftsarchiv St.Gallen eine Ausstellung zur Reisekultur der Benediktiner. Sie öffnet den Blick auf die unerwartet hohe Mobilität von Mönchen, ihr Interesse an Sprache und Kultur des Südens zu einer Zeit, als Reisen noch eine Kunst war. Aufgabe ist, das Thema selbst und dazu eine Menge wertvoller Exponate (Schrift und Bild) zu strukturieren und szenografisch in einem Raum mit 600 m2 wirkungsvoll aufzuzeigen. Aus dem Ausstellungsraum entsteht ein Stadtraum mit Gassen, Ecken, Plätzen und Innenräumen. Die Inhalte werden in vier begehbaren Boxen strukturiert und unterteilt. Sie könnten gleichsam Reisecontainer (außen) und Studioli (innen) sein und sind den Themenfeldern Peregrinatio, Instructio, Recreatio und Memorabilia zugeordnet. Im Wesentlichen entwickelt sich darin das Leben der Schaustücke. Mit eigens entwickelten Mustern, Farben und Initial-Signets werden die Studioli in eine barocke, semiotisch aufgeladene Athmosphäre getaucht. Dem Entwurf vorausgegangen waren Recherchen an entsprechenden Orten und in Rom selbst. Ähnlich dem Kontrast von reisenden Mönchen zu ihrer sonstigen Kontemplation und «Stabilitas loci» entwickelt sich die Zusammenwirkung von Dichte und Ruhe.

So spielt die Gestaltung, ganz gleich ob Plakat- oder Ausstellungsgestaltung, immer wieder mit der Interferenz zweier Pole. Es geht ja leztlich auch, wie schon der Titel verrät, um Beziehung zweier frühen Metropolen: dem reliquientrunkenen Ablassmarkt Roms als christlichem Haupt der Welt und der damals schönsten Hafenstadt, Neapel.Die Rauheit damaliger Reisen wird durch die grobe Holzkonstruktion mit «Orientet Strand Boards» lesbar. Und diese steht wiederum im Kontrast zur beschaulich schönen Innenwelt des «Ordo Sancti Benedicti». Die Grafiken an Wänden und Böden der Studioli spielen mit der durchscheinenden Textur der Holzfasern und ergeben einen interessanten Zusammenklang der beiden «OSBs».

Die letzte Box ist eine Wunderkammer zum Thema «Memorabilia». Diese hebt träumerisch die Erinnerungen in den Himmel des Südens – wieder ein großflächiger Digitaldruck auf OSB-Platten – und visavis, dort wo der St.Galler Himmel sichtbar geworden wäre, wird der Durchblick in die Welt früher Glasplattenfotografie geboten. Oder ein anderes Beispiel: Die kontemporären Neapel-Fotografien von Katalin Deér platzierten wir bewusst in einer externen Plakatausstellung auf Storchenständern im Klosterplatz. In den Drucksachen zur Ausstellungsbewerbung überschreibt die Logotype Details historischer Vesuvabbildungen.

Gemeindebuch Lech – Ein Buchwerk ohne große Effekthaschereien

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Projektbeschreibung aus dem Atelier Gassner Buch:
rückblickend  aufbauend
Gemeindebuch Lech – Buchgestaltung

Die Beiträge des Buches befassen sich mit dem Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum Lech, mit der Geschichte und Identität der Walser. Die Schwerpunktsetzung innerhalb der einzelnen Beiträge oblag den verschiedenen Autorinnen und Autoren. Die große Herausforderung lag darin, für die wissenschaftlich fundierten Inhalte und die vielschichtige Bildmaterie einen gestalterisch einheitlichen Rahmen zu definieren. Der anaxiale, strenge Satzspiegel sorgt für Schlüssigkeit. Die großzügig bespielbare Randkolumne schafft den nötigen Freiraum für völlig unterschiedliche Text-Bild-Kombinationen.

Die Schriftfamilie Trinité, eine moderne Buchantiqua von Bram de Does bestimmt die Typografie des Durchgeschriebenen. Marginalien und Funktionstexte werden in reduzierter Größe mit der Foundry Sans von David Quay und Freda Sack ausgezeichet. Das Satzbild ist differenziert und trotz großer Dichte komfortabel lesbar.

Der strenge Grundmodulor ist nie Fessel sondern Stütze für eine offene, den Weißraum gekonnt genutzte Buchgestaltung. Der vom Kleinen bis ins Große durchgearbeitete Buchkern wird in hervorragender Litho- und Drucktechnik hergestellt und in bibliophiler Art ausgestattet und gebunden. Verpackt ist der Buchkern in einem neu entwickelten Vor- und Nachsatzkonzept aus Voll-Leinen sowie in einem Schutzumschlag, der beidseitig »getragen« werden kann. Er zeigt ein ortofotgrafisches Winter- oder Sommermotiv des Gemeindegebiets im gleichen Ausschnitt.

Spielzeitplakate Stadttheater St.Gallen

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rattata – thea – arte – hehe … eines Tages sah man in der Stadt St.Gallen eigenartige Worte affichiert. Dem Betrachter entschlüsselte sich das Bild bald als Anagramm des Wortes »Theater«. Reinhard Gassner und Sigi Ramoser schufen diese Inszenierung als Spielzeitwerbung für das Stadttheater St.Gallen. Elemente für die Spielerei an den Plakatwänden waren siebgedruckte Einzelbuchstaben des Wortes Theater.

Internationales Theaterfestival

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Egg ist der Name eines Dorfes im Bregenzerwald, einer wunderschönen Berglandschaft im Westen von Österreich. Der Theaterverein des Ortes organisierte 2004 ein internationales Theaterfestival. Das Wortspiel mit Egg und dem englischen Wort – egg war Ausgangspunkt für ein visuelles Spiel mit einer Figur und einer Eierschale. In vielen Anwendungen, analog und digital, wurden immer wieder neue Kunststücke dieser beiden Protagonisten aufgeführt. Info-Fächer und Plakat waren wesentliche Bühnen mit erfolgreichen Aufführungen des »egg-shaped« Corporate Design-Programmes.

Konzept 1/2

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Etwas, das im Offset gar nicht druckbar ist, neun Farben übereinander im Vollton. Mit seitlichem Versatz der Schriftstärke werden die Versalbuchstaben des Wortes »KONZEPT« in einzelnen Druckdurchgängen übereinander gedruckt. Ergebnis ist eine Verdichtung in der Wortmitte und sehr schöne Farbklänge der übereinander gedruckten Grautöne. Das Bild ist Bild und gleichzeitig Wort, es diente als Plakatsujet für die Ausstellung der Vorarlberger Künstlervereinigung: »KONZEPT 1« und ein Jahr später »KONZEPT 2«.

Vorarlberger Papierfachhandel

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Für den Vorarlberger Papierfachhandel schöpfte Reinhard Gassner in Zusammenarbeit mit Sigi Ramoser Plakate und Billetts mit nass-eingeprägten Utensilien aus dem Papierfachhandel. Die Plakate wurden in den Schaufenstern der Handelsgeschäften dekoriert, die Billetts verkauft oder als Give-Away genutzt. Die direkte Verbindung zwischen Gerätschaften und Papeterie entwickelte die erwünschte Werbebotschaft ohne viel Worte.

12 Jahre Theaterplakate

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Reinhard Gassner gestaltete von 1997 bis 1999 die Stückeplakate für die Aufführungen des Vorarlberger Landestheaters. Als Abschlußarbeit dieser Ära wurde eine besondere Arbeit an den Hauptspielorten affichiert. Gassner wählte 4 Plakatsujets, druckte dieses und deren Titelworte scheinbar willkürlich im Offset übereinander. Ergebnis war ein überraschend räumlich wirkende Kollage und ein starker, plakativer Impuls für das Theaterschaffen der gerade auslaufenden Spielsaison. Die ausgewählten Sujets: »Der einsame Weg«, »Der widerspenstigen Zähmung«, »Die Liebe in Madagaskar« und »Nathan der Weise«.

»Offsetlithografien« das Spielen mit der Drucktechnik

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Eingekratzte, mit fettem Bleistift gezeichnete, mit Tuschen gemalten Illustrationen, direkt auf Offsetplatten, sind ein beliebtes Experimentierfeld von Reinhard Gassner. Ihn interessiert das Analoge, das Direkte, das Gleichgroße. Auflagen mit 1000 und mehr Stück sind kein Problem für die druckfähigen Plattenbearbeitungen; die Erosion des Abriebs ist dabei durchaus erwünscht. In Mischformen verbindet Gassner oft diese lithografischen Ansätze mit herkömmlichen Offsetdrucken, in dem statische Elemente wie Schriften oder Logos hinzugefügt werden.

Plakat als Theater

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In der Zeit von 1987 bis 1999 gestaltete Reinhard Gassner für das Theater für Vorarlberg über 150 Stückeplakate. Obschon Gassner seine Ideen stets aus den Drehbüchern ableitet, ist er immer davon ausgegangen, dass der Betrachter das jeweilige Stück noch nicht kennt und dass dennoch Interesse für einen Theaterbesuch erwirkt werden soll. Der Gestalter schlüpft selbst in die Rolle des Regisseurs. Seine Bühne ist einige Quadratzentimeter groß, die Protagonisten sind Farbe, Formen, Schriften, Sprach- und Bildbedeutung; die Spielzeitlänge seiner Aufführung ist manchmal nur eine Zehntelsekunde lang . . .

Er stellte den Eiffelturm schon einmal auf den Kopf, machte die Raffael-Engelchen zu großen Denkern oder brachte mit wenigen Satzzeichen den Stückinhalt auf den Punkt. Gassner, der einen wesentlichen Beitrag dazu leistete, dass das Theater für Vorarlberg ins Gespräch kam und mit pointiertem Bildwitz zu überraschen verstand, schuf meinst unabhängig von der Regie eigene kleine Theaterstücke auf das Papier. (Rezension aus VN–cd Mai 1999)

european wood – Erscheinungsbild für die internationale Holzwerbung

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Ziel der neuen Kooperation »european wood initiative« ist die gemeinsame internationale Holzwerbung. Die Merkmale und Vorzüge des Roh- und Werkstoffes Holz präjudizieren für die Gestaltung der Marke eine Verschmelzung des Doppel-O mit dem Unendlichkeitszeichen. Nach der Überlieferung ist die Lemnis­kate das Zeichen für den Zyklus allen Seins, sinnbildlich der Kreislauf von Materie zu Raum und wieder zurück – ein würdiges Symbol für alles Lebende und Natürliche. Flüchtig, in kleiner Größe oder in Bewegung betrachtet wird das Unendlichkeitszeichen wieder zu den Buchstaben oo. Die Logotype bezieht ihre Charakteristik und ihren Bildwitz aus diesem semantisch-semiotischen Spiel der Bedeutung von »wood« und der Symbolkraft der liegenden Acht. Eine Doppeldeutigkeit, die auch im Claim des britischen Verbandsmitgliedes steckt: »wood. for good.« Die für den asiatischen Markt entwickelten Broschüren in japanischer und chinesischer Sprache tragen Kernargumente für die Materialnutzung von Erklärgrafiken bis zu Fotodokumentationen auf der Basis des neuen Corporate Design Programmes weiter.

Anagramm – Plaudernde Typografie für das Bürgerhaus Bregenz

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Eine erzählfreudige, fröhlich vor sich hin plaudernde Typografie: Die Aufgabe war, für große Glaselemente in einem Verwaltungsgebäude eine Glasgrafik zu entwickeln. Die Lösung: Wortspiele mit Anagrammen. Das Wort Anagramm kommt aus dem Griechischen »anagraphein« und bedeutet etwa umschreiben, nochmals oder wieder schreiben. Ein kurzer Text, basierend auf einem Zitat von Kafkas "Hilfe kommt aus Bregenz" bildet das Buchstabenmaterial für immer wieder neue Wortschöpfungen und Kombinationen. Die Wortspiele sind natürlich Nonsens, aber es ist lustig, die Transformationen mitzuverfolgen und immer wieder überraschende neue Inhalte zu finden. Insgesamt hat die Satzspielerei ca. 3.500 Transformationen, die in 111 Textkolumnen mit knapp 80.000 Klebebuchstaben in 70 Punkt Schriftgröße auf Glas in einer speziellen Sandstrahlfolie ausgeführt wurden.

Antoniushaus – Kommunikation + Schutzfunktion

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Die neue Ö-Norm für barrierefreies Bauen, B 1600, Ausgabe 2011-04-01, enthält unter anderem rigorose Definitionen zum Anprallschutz bei beidseitig zugänglichen, wandhohen Glastüren und Glasflächen. Sie diktiert einen starken Hell-/Dunkel-Kontrast und eine gleichmäßige, dichte Bedeckung des Glases auf einer bestimmten Höhe. Zudem verlangt ein Alten- Wohn- und Pflegehaus in dieser Größe, mit seinen unterschiedlichen Dienstleistungen und Nutzergruppen, eine möglichst selbsterklärende Wegführung.

Das Konzept für die Signaletik des Antoniushauses basiert darauf, Pflicht und Kür miteinander zu verbinden; das heisst in diesem Falle, die Transparenz der Glasflächen mit typografischen Mustern zu brechen und gleichzeitig nützliche Informationen zur Orientierung im Alten- Wohn und Pflegehaus zu kommunizieren. Die jeweils individuell angepassten Typo-Bilder bedecken die Glasflächen in vorgeschriebener Art. Die Beklebung erfolgt beidseitig mit einer schwarz-weißen Spezialfolie. Die lesbaren Texte erscheinen immer in Weiß, die seitenverkehrten in Schwarz. In präziser Detailarbeit gelingt es damit, die Anforderungen an die Gestaltung, an einen wirksamen Sichtschutz und zudem an eine gut sicht- und lesbare Wegführung zu erfüllen.

Kernangebot des Hauses ist das „betreute Wohnen“ mit gesamt 60 neuen Wohneinheiten. Die Kennzeichnung dieser Wohnungen wurde ebenfalls neu überdacht. Die Zimmernummern sind mit erhabenen Ziffern auf dem Stockrahmen der Eingangstüre angebracht. Daran angebaut ist eine filigrane Ablage in gleicher Holzart (Braunkernesche) mit eingefrästem, wechselbarem Namenschild. Auf der Ablage selbst kann etwas aufgestellt oder unten angehängt werden. Dies lädt zur individuellen Gestaltung der jeweiligen „Hauseingänge“ im geordneten Rahmen ein und bietet so eine identitätsstiftende Art der Information, mit Empathie für die Situtation der hier wohnenden Menschen und deren Gäste.

Panorahmen – Sichtfenster ins Rheintal

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Reinhard Gassner entwickelte mit Architekt Helmut Kuess aufbauend auf Workshops mit ÖffentlichkeitsarbeiterInnen der Gemeinden die Idee der Panorrahmen.
Panorahmen sind markante Stahltafeln mit Sichtfenstern, die an 34 Standorten in den Rheintalgemeinden aufgestellt sind.
Sie eröffnen Ausblicke auf Plätze, Gebäude und Landschaften, wo vision rheintal stattfindet oder statfinden soll. Die Architektinnen Geli Salzmann und Eva Lingg finalisierten den Entwurf.

falva – Typografie für ein Bergdorf

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Das Gasthaus Falva befindet sich in Blons, einer Berggemeinde im Großen Walsertal. Charakteristisch für das Kerbtal sind die schroffen Berghänge auf beiden Talseiten. Dieses Bild war letztlich auch Inspiration für die visuelle Gestaltung. Der Buchstabe »l« wurde leicht schräg gestellt und deutet in Verbindung mit dem darauffolgenden Buchstaben »V« die Form einer Bergspitze an.

Konstruktive Provokation – Ausstellung über neues Bauen in Vorarlberg

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"Konstruktive Provokation" versucht die vor Ort erlebbare Dichte an zeitgenössischer Architektur in Vorarlberg im Rahmen einer Ausstellung nachvollziehbar zu machen und der häufig gestellten Frage nach dem "Wie ist das möglich?" auf den Grund zu gehen. Sie beschreibt Architektur nicht als Extrakt, sondern als Bestandteil einer lebendigen Baukultur in ihren technischen, gestalterischen, gesellschaftlichen, ökologischen, handwerklichen und persönlichen Aspekten. Statt Arbeiten einzelner Architekten hervorzuheben und mit Modellen und Plänen einzelne Gebäude zu erläutern erzählt die Ausstellung von den Wurzeln und dem Wachsen einer breiten Bewegung, die den Entstehungsprozess qualitätsvoller Architektur ermöglicht.

"Vom Gerücht zum Mythos: So könnte man die letzten Dekaden der Vorarlberger Architektur bezeichnen." Dietmar Steiner

Die Ausstellung besteht aus einer Serie thematischer Einstiegsportale. Verschiedene Leseebenen erlauben es dem Besucher, von einem allgemeinen Einblick zum tieferen Eintauchen in die Thematik überzugehen. Die erste Ebene zeigt Fotografien von Ignacio Martínez auf den Fronten der Kuben; kurze Texte ergänzen und erläutern das Gezeigte. In einer zweiten Ebene bieten ausziehbare Schau-Laden und Wandelemente Einblick in weitere Details und Architekturen zur jeweiligen Materie.

überholz – Masterlehrgang der Universität Linz

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Mit »überholz« ist der neue Lehrgang für Holzbau an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz benannt. Naheliegender wären Bezeichnungen wie »Holzbaukunst«, »Baukultur« oder »Holz-Konstrukt« oder poetische Begriffe wie »Dickicht« oder »Stirnholz« gewesen. Die Reduktion auf die einfachen, vertrauten Wörter überrascht, Umlautprobleme werden zum Charakteristikum. Die Wissensvermittlung wird durch das »über« konnotiert und »Holz« beim Namen genannt. Aspekte der Architektur und Planung werden erst durch die typografische Umsetzung kommuniziert. Holz ist uns bestens bekannt. Was aber sagt dieses Wort dem italienischen Publikum? Die italienischen Auftragspartner versicherten, dass »Holz« bei den Ansprechgruppen in Italien bekannt sei. Zwar schwer auszusprechen – ein Zungenbrecher also und ein Fremdwort – aber gerade deshalb geeignet für die »corsi« (Holzbauseminare) der italienischen proHolz-Tochterorganisation »promo legno«.

lehmo – eine Kachel, ein Ofen

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Fixiert wird die Logotype in einfarbiger Ausführung, bei der das Wort »Lehm« in der Grotesk-Schrifttype Trade Gothic bold condensed und das »o« in einer Antiqua (Schrifttype: New York) gesetzt ist. Die Antiqua bringt das »o« zum Klingen und schafft spannende Kontraste zwischen traditionell und modern, filigran und standfest.
Reinhard Gassner

aut – nicht »Forum«, nicht »Institut« – einfach aut

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Im revitalisierten Sudhaus des Adambräu in Innsbruck eröffnet das ehemalige »Architekturforum Tirol« 2005 seine neuen Räumlichkeiten neu. Damit verbunden ist die Forderung nach einer zeitgemäßen Erscheinung. Zusammen mit Walter Bohatsch wird in einem Workshop ein Name entwickelt. Der neue Name für diese Vereinigung lautet »aut«. «aut« soll frei, fast experimentell im Raum schweben und keine begriffliche Verortung wie Institut, Galerie oder Forum haben – im Gegenteil, eher provokativ und agitativ wirken. Nicht eine Abkürzung mit 3 Buchstaben. Der Name sollte in der Anfangsphase durch einen Claim unterstützt werden. Das eigentlich Interessante passiert aber zwischendrin, zwischen dem vertrauten Begriff »out« der ja bekanntlich nicht ein »a« sondern das »o« zum Anfangsbuchstaben hat und der lapidaren Erklärung der Buchstabenfolge durch drei Worte. Schriftzug + Subline »architektur und tirol«.

nu – Zwei Buchstaben, eine Buchstabenform

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Die Aufgabe besteht darin, für ein Softwareunternehmen einen Namen und das Erscheinungsbild zu gestalten. Programmatisch ist die Zweigleisigkeit des Unternehmens mit einerseits hochtechnologischen Content Management-Systemen und andererseits kreativen, aber standardisierten Software-Lösungen. In einem Workshop mit dem Kunden fällt die Entscheidung auf einen frei erfundenen, lautmalerischen Namen. Die Lösung waren zwei Buchstaben, eigentlich nur eine Buchstabenform die abwechselnd auf dem Fuß und auf dem Kopf steht – nu – n und u nicht etwa u und n, das hätte eine wesentlich negativere Konnotation; in der Dynamik und dem Zusammenwirken von Buchstaben stecken viele Bedeutungen. nu funktioniert wie ein akustisches Piktogramm, das liegt an dem Vertrauten und gleichzeitig Unvertrauten dieses Namens. Er ist schon wieder so kurz, dass er keine Abkürzung mehr sein kann; er macht neugierig und thematisiert die Zahl Zwei. Das wird in der Verdrehung der Buchstaben, in der Logotype und weiteren Anwendungen visuell weitergespielt – 2 Farben mit 2 x 2 Buchstaben, die in der Überlagerung neue Formen und Farben ergeben.

zuschnitt – Zeitschriftentitel mit assoziativem Klang

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• zuschnitt Zeitschrift über Holz als Werkstoff und Werke in Holz, national AT

Für die Fachwelt der »planenden Gesellschaft« entwickelte proHolz mit Unterstützung von Vermittlungsexperten
eine periodisch erscheinende Fachzeitschrift als neues Flagship-Medium.
Das Atelier Andrea Gassner konzipierte Layout und Magazinkonzept, ist Mitglied des Editorialboards,
gestaltete und betreut von Beginn an jede Ausgabe in enger Zusammenarbeit mit
Herausgeber und Redaktion.

Am Anfang stand die Namensgebung. Der Arbeitstitel lautete »Holzbaumagazin«. Und, genau
so sollte die Fachzeitschrift nicht lauten. In einem Workshop entwickelten as Gestalterteam
gemeinsam mit Herausgeber und Experten den Magazintitel »zuschnitt«. Der dabei beteiligte
Architekturtheoretiker WM Chramosta schrieb dazu: »Zuschneiden meint gemeinhin eine
unterscheidende, durch Teilen erleichternde, oft auch vergnügliche Tätigkeit. Man kann sie als
Trennarbeit auffassen: im Stofflichen, um organisch Gewachsenes, das zu lang, zu üppig oder
zu regellos geworden ist, einzugrenzen; im Gedanklichen, um geistig Gewachsenes, das zu unübersichtlich
und zu missverständlich geworden ist, aufzuklären…«

Der Name »zuschnitt« vermeidet Worte wie »Holz«, »Bau« oder »Architektur«. Er erzählt
dennoch von Holz, Bearbeitung, Serie, Maßform. Sprachliche Aspekte sind die Beschleunigung
des Wortes am Anfang durch das »Z« und die zwei stoppenden Buchstaben am Wortende. Das
Mittelfeld wirkt dadurch als Resonanzraum für beide Vokale.

 

 

McAngel – Glitter&Glory

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Es hat den Anschein, dass für meine Generation Religion nicht mehr aktuell ist. Eigenartig ist jedoch, dass religiöse Bilderwelten über verschiedene Schleichwege des Kommerzes und des Konsums zu uns zurückkommen. Dieser Phänomen ist interessant. Der Inbegriff religiöser Vorstellungswelten ist für mich das Paradies. Im Paradies geschehen Dinge, die wir nicht sehen und nicht beweisen können, an allem Paradisischen haftet ein großer Pathos. Dieser Pathos findet sich wieder im Ritual, in der Architektur der Religion und in dem weltlichen Ebenbild Gottes. Die Gewänder der Priester und Politiker, die Gemächer der Bischöfe und Präsidenten, die Paläste der Päpste und Bosse sind immer übertrieben schön und symbolisieren immer dasselbe: Glanz und Glorie. Mich interessiert, mit welchen visuellen Mitteln und Werten Besitz, Reichtum, Macht und Glorie kommuniziert werden.

Die Zeichen- und Symbolsprache der Kirche hat auf uns reale Auswirkungen, sie steuert unsere Gefühle und fordert auf zur Hingabe oder auch zur Ablehnung. Ich fühle oft Ehrfurcht, wenn ich in eine Kirche gehe. Erhabenheit vermittelt mir aber auch ein schöner Kulturpalast oder ein stolzes Regierungsgebäude. Beim genauen Betrachten sind beide visuellen Sprachen, die der Religion und die des Kapitals, einander ähnlich und dennoch unterschiedlich. Sie beeinflussen uns auf eine Art und Weise, die wir zumeist bewusst gar nicht wahrnehmen.

In meiner Forschung entdeckte ich viele Ähnlichkeiten in der Repräsentation des Göttlichen und des Reichtums. Kirche und Kapital arbeiten vielfach mit den gleichen Mitteln – das Heilige wird kommerzialisiert und der Markt wird vergöttlicht. Christus hat vergeblich die Geldwechsler aus dem Tempel vertrieben. Religion bedient sich der Mittel des Marketings und der Werbung. Und umgekehrt: die Werbung übernimmt religiöse Bilder und verspricht auch Erlösung und Ekstase.

Meine Arbeit brachte mich zum Weiterdenken über das Thema Religion und Geld. Religion gibt meinem Leben eine transzendentale Dimension – eine Art Traumwelt, die in einer offenen Beziehung zur Idee Gottes steht. Zwischen der Vorstellungswelt des Göttlichen hier in Holland und der mir vertrauten entdeckte ich einige Unterschiede. Darauf genauer einzugehen wäre die Arbeit eines Wissenschaftlers, nicht die einer visuellen Gestalterin. Wichtig für mein Thema scheint mir folgender Aspekt: Die hier in Holland durch die Reformation und den Kalvinismus geprägte Idee von Gott, ergibt ein rationaleres, eher flacheres und mehr textlich orientiertes Bild – das Mysterium wird dadurch verringert oder sogar verdrängt. Die österreichische Vorstellungswelt des Göttlichen hingegen ist beeinflusst von der Gegenreformation und dem Barock. Dadurch entsteht eher ein absolute Welt, ein erhabenes Gottesbild – Gott steht über allem.

Zielsetzung des Projektes
Mit verschiedenen kurzen Bildgeschichten möchte ich einige Beziehungen zwischen religiösen und materiellen Werten zeigen. Ziel ist es, die Selbstverständlichkeit von bestimmten visuellen Werten, Schemen und Vorstellungen zu hinterfragen.

Lösung und Verbindung zweier Sprachen
Über die Verbindung von religiösen und weltlichen Bildern schreibt Otl Aicher: Da die internationale Kirchensprache Latein für die Laien der europäischen Nationen unverständlich war, wurden ihnen die religiösen Inhalte durch ikonographisch standardisierte Bilder mitgeteilt. Eine radikale Verdichtung und Vereinfachung der ikonographischen Darstellungen zu Piktogrammen tauchen aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf. Die religiöse Bildsprache kommunizierte damals die globale Sprache der christlichen Welt; heute sind es Piktogramme, Zeichen und Symbole die uns führen und prägen.

In meiner visuellen Arbeit versuche ich die zwei Sprachen aufeinander zu beziehen. Dabei sollen Bilder der Religion und Bilder der heutigen Welt unmittelbar aufeinander treffen.

Charakteristisch für Religionen ist ihre starke geistige Vorstellungswelt mit Ideen, Bildern und den Vorschriften zu deren Handhabung. Diese Bilder möchte ich mit der Piktogramm-Sprache von heute verknüpfen. Die Sprache der Piktogramme, konstruiert mit harten Konturen greift u.a. zurück auf die christliche Ikonographie. Dabei handelt es sich um ein Zusammentreffen von ganz verschiedenen aber gleichermaßen prägnanten Zeichen und Symbolen.

Meine Forschung startete ich spielerisch und semiotisch. Ich transformierte verschiedene Symbole und deren Wertigkeiten zum Thema Geld und Religion. Dann versuchte ich die visuellen Welten der Religion und des Geldes einander gegenüber zu stellen. Ich besuchte zwei Casinos und zwei Kirchen, interviewte deren Repräsentanten und verglich die Eindrücke und Aussagen in Hinblick auf mein Thema. Danach suchte ich nach einem Ort, in dem beide Welten verknüpft sind. Ich besuchte eine Ausstellung, in der man alle möglichen Religionsprodukte bewundern und kaufen konnte. Dort spürte ich wie sehr Religion kommerzialisiert ist. Dieses Erlebnis und meine Recherchen in Religionskatalogen im Internet brachten mich zum Nachdenken über die Werte der Religion und letztendlich zu den Inhalten meiner Abschlussarbeit.

Schlussfolgerung
Gott ist tot, Glanz und Glorie leben weiter; nur auf anderen Schauplätzen. Das »Corporate Design« Gottes wechselt seinen Träger und kleidet nun eine kommerzielle materialistische Welt. Konsumieren füllt die Lücken und die Leere nicht.

Persönliches · Motivation
Ich bin aufgewachsen in einer Gestalter-Familie im Westen Österreichs in Vorarlberg. Heute weiß ich, dass das schöne Wohnen mitten im Grünen und in den Bergen mich stark beeinflusst hat. Als Kind spielten Phantasie und Träume eine wichtige Rolle. Oft nahm mich mein Vater mit ins Grafik-Studio und ich verbrachte die Zeit mit malen. Mit fünfzehn Jahren entschied ich mich die Schule für Gestaltung in St. Gallen (CH) zu besuchen. Der »Schweizer Stil« in der Gestaltung wurde mir in diesen fünf Studienjahren vertraut. Die Gestaltung in der Schweiz ist reduziert und präzis. Die holländische Gestaltung empfand ich im Gegensatz dazu eher offener und freier. Dieser Kontrast war für mich ein Grund, in Holland mein gestalterisches Tun und Denken weiterzubilden. Ich suchte auch etwas Distanz zu meiner Familie, um meine Identität zu entwickeln und zu fördern. Hier in Holland veränderte sich meine Sichtweise über mein Zuhause.

© Andrea Redolfi

Was ist ein Plakat, was ist ein gutes Plakat?

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Einfach formuliert: ein Plakat ist eine Drucksache in Übergröße, im öffentlichen Raum mehrfach affichiert und mit einer bestimmten Botschaft des Auftraggebers versehen. Ein gutes Plakat ist nicht plakativ – im Sinne von vordergründig oder von offensiver Primitivität, die mich niederschlägt, wenn ich nur kurz hinschaue. Ein gutes Plakat ist eines, das mir nicht auf die Nerven geht, das mich vielmehr erfreut, das mir Lust macht auf mehr; eines das mich reizt, noch einmal hinzuschauen. Ein gutes Plakat lässt mich hineingehen, schafft Raum für Imagination durch bewusste visuelle Irritationen und durch Balance zwischen Bildwitz und Inhalt. Ein gutes Plakat ist also genau das Gegenteil von plakativ: differenziert, ausführlich und komplex.
Ein Plakat ist kein starres Bild, sondern eine blitzartig ablaufende Szene. Das Auditorium sind die Passanten auf der Straße, die Bühne ist die Plakatfläche und die Darsteller sind die Farben, Formen, Bilder und Texte. Der häufigste Fehler ist, wenn auf einem Plakat alles zugleich sichtbar gemacht werden will. Gute Plakate leben von der Konzentration auf einen starken Grundeffekt und einer schrittweisen Vermittlung weiterer Botschaften. Und sie leben davon, dass durch gute Gestaltung dieser besondere visuelle Klang erreicht wird, der attraktiv, nicht abstoßend, auffallend und erzählerisch, nicht nervig wirkt.
Schon oft wurde das Medium Plakat totgesagt. Aber gerade bei jungen Menschen erlebt es heute wieder einen Aufschwung. Das mag an der neue Flexibilität kostengünstiger digitaler Drucktechniken liegen oder durch seine Präsenz und sein analoges Dasein in einer Zeit digitaler Vernebelung und virtueller Ortlosigkeit. Und ein Plakat kann man nicht einfach ausschalten – es bleibt da, bis es überklebt oder weggenommen wird.

Reinhard Gassner

Statement Leitsystem Bus

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Statement Leitsystem Bus Der Stadtbus erschließt das Land

Dornbirn befreite sich bereits 1991 vom alten Postbus, entwickelte einen »Luxus-Linienbus« als Insellösung. Der Entwurf war aber von Anfang an weiter gedacht und wurde letztlich in ganz Vorarlberg umgesetzt.

Es war Anfang 1991, als mich Markus Aberer, Stadtplaner der Stadt Dornbirn anfragte, ob ich nicht an einem geladenen Wettbewerbsverfahren zur Gestaltung des Erscheinungsbildes für einen neuen »Stadtbus Dornbirn« teilnehmen wolle. Nach kurzer Bedenkzeit musste ich aus terminlichen Gründen absagen, sosehr mich die Aufgabe interessiert hätte. Es ging um einen umfassenden Designansatz – Bus, Haltestellen, Leitsystem, Corporate Design und Kommunikationsdesign. Dornbirn wurde mit der Problematik eines stetig wachsenden Individualverkehrs konfrontiert. Als öffentlicher Nahverkehr war großräumigen Ortsgebiet der Postbus die einzige Alternative. Dieser war für viele überhaupt kein Thema, höchstens ein notwendiges Übel. Die Fahrzeuge im gelb-orangen Postbusdesign, die allgegenwärtige »HKelle«, die Haltestellen, die Fahrpläne ... alles wirkte verstaubt und wenig attraktiv. Die Stadtplanung nahm die Sache in die Hand, befasste sich mit der Betreibersituationen, mit neuen Technologien, mit aktuellen Produktkriterien eines öffentlichen Nahverkehrs und mit den Chancen und Bedürfnissen vor Ort. Im Vorfeld des Wettbewerbs wurde sogar ein Studentenwettbewerb mit der Schule für Gestaltung, Zürich durchgeführt. Die Stadt war also gut für die Auslobung eines professionellen Wettbewerbs vorbereitet.

Mit großem Interesse habe ich dann Ende 1991 die Realisierung des neuen »Stadtbus Dornbirn« verfolgt. Wettbewerbsgewinner und Auftragnehmer war ein Team mit zwei erfahrenen Gestaltern aus Vorarlberg: Grafiker Reinhold Luger und Architekt Wolfgang Ritsch. Der neue Bus präsentierte sich als »Luxus-Linienbus«. Das hatte nichts mehr zu tun mit dem alten Postbus, so wie wir ihn kannten, auch nicht mit einem Reisebus in üblichem Hurra-Kitsch. Das war eher wie ein Privatauto: eine moderne Karosserie – die Lackierung im kräftigen Rot, unten und oben Anthrazit gefasst, große dunkle Fensterbänder, eine zurückhaltende Beschriftung, im Inneren eleganten Grautöne, eine funktioneller Möblierung mit schönen Stoffen und Belägen. Das Spektakuläre aber war das Chassis des sich zum Fahrgast leicht senkenden, sogenannten Niederflurbusses mit zwei Ein- und Ausstiegstüren. So was kannte man höchstens als Flughafenbusse. In Verbindung mit dem leicht erhöhten Gehsteig ist ein barrierefreier Einstieg möglich und das war vor 20 Jahren für einen öffentlichen Bus, zumindest in unserer Region komplett neu. Die Haltestelle überraschte mit modernen Wartehäuschen in einer transparente Stahl-Glas-Konstruktion, mit dezenter Beleuchtung und Möblierung. Auffallend waren auch die strengen, schlanken, etwa zwei Meter hohen Haltestellenhinweis-Säulen. Das visuelle Erscheinungsbild wurde bestimmt durch die strenge typografischen Gestaltung in der serifenlosen Neuen Helvetica. Die Anwendung war konsequent und – das können wir heute besser beurteilen – zukunftsfähig. Busse, Haltestellen und Kommunikationsmittel bekannten sich zur guten zeitgemäßen Form. Dornbirn hatte ab sofort ein eigenes Linienbus-System für den öffentlichen Nahverkehr, einen funktionellen Fahrplan, einen Busbahnhof und ein enges Netz von Haltestellen auf hohem städtebaulichem Niveau. Werbung und Benutzerführung basierte auf moderner visueller Kommunikation. Das »Stadtbus Dornbirn« prägte durch zeitliche und räumliche Präsenz das Bild von Dornbirn – die Stadt wurde zur Stadt.

Es handelt sich nicht einfach um eine konfektionierte Mobiltätsware sondern um Image und Identität, um ein prägnantes architektonisches und städtbauliches Muster.

Der neue Bus in Dornbirn war in ganz Vorarlberg ein Thema. Neben der Verbesserung des Angebots mit modernen Fahrzeugen und nutzungsfreundlicher Vertaktung wurden nun Bus und Haltestellen als ein imageförderndes und identitätsstiftendes Element wahrgenommen. Kein Wunder: die an frequenzstarken Lagen platzierten Haltestellen und die auf den Hauptverkehrsachsen kursierenden Busse bieten unglaublich hohe Kontaktchancen im öffentlichem Raum. Nicht umsonst werden sie so oft als Werbeträger missbraucht. Nicht aber in Dornbirn. Die neuen Busse und Haltenstellen waren werbebefrei, beziehungsweise warben für sich selbst. Sie sagten: wir sind Dornbirn, eine Stadt mit einem eigenen modernen Linienbus-System, das ist »Unser Bus«. Diese durch seine öffentliche Präsenz immer wiederkehrende Botschaft stützte das Gefühl für Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit für die gesamte Stadt. Das alles war im Wettbewerb der Vorarlberger Kleinstädte ein deutliches Plus.

Und diese arbeiteten ihrerseits bereits an eigenen Konzepten: 1992 beauftragte die Stadt Feldkirch unser Atelier mit der Gestaltung eines Erscheinungsbildes für den Stadtbus Feldkirch. Die Aufgabe ging durchaus auch in Richtung Städtemarketing und war als Antwort auf den Konkurrenzdruck aus Dornbirn gedacht. Wir entwickelten Gestaltungslösungen mit starkem Feldkirch-Bezug in Farbe und Typografie. Etwa zur gleichen Zeit erhielten wir eine Anfrage zur Gestaltung des Erscheinungsbildes für einen neuen »Landbus Vorderland«. Das hat mich dann doch misstrauisch gemacht. Und, meine Erkundigungen bestätigten, dass gleichzeitig mehrere Städte und Gemeindeverbände dabei waren, eigene Bussysteme zu entwickeln und Designer zu beauftragen weitere »Insellösungen« zu gestalten. Ich habe den damaligen Landesstadthalter und späteren Landeshauptmann Sausgruber angerufen und bin offene Türen bei ihm eingerannt. Natürlich handle es sich um Initiativen der Gemeinden, die aber vernetzt und mittelfristig in einem landesweiten Verkehrsverbund verknüpft werden sollten. Die Notwendigkeit für ein einheitliches Erscheinungsbild wurde meiner Meinung nach anfänglich übersehen, wäre aber auch ohne meine Intervention sicher bald erkannt worden. Die Frage, was mit den bereits gut eingeführten Erscheinungsbild des Stadtbusses Dornbirn geschehen solle war für mich daher schnell beantwortet. Ich schlug vor, alle gestalterischen Einzelansätze, natürlich auch unsere bereits zur Umsetzung freigegebenen Gestaltungslösungen, zurückzulegen und aus dem Dornbirner Konzept ein landesweites Erscheinungsbild zu generieren. Die Designlösung in Dornbirn hatte allemal das Potential für eine überrregionale Werknutzung. Was ich erst später erfuhr: Die Gestalter hatten eine landesweite Nutzung des Systems von Anfang an mitgedacht. Die Verantwortichen reagierten positiv und schnell. Das Land erwarb die Rechte der architektonischen Elemente von Wolfgang Ritsch. Nolde Luger mutierte die Logotype mit Namensvarianten für andere Städte und Regionen und differenzierte die verschiedenen Anwendungen durch individuelle Farbgebung. So hat Bludenz ein Grün, Feldkirch ein sattes Gelb, Dornbirn das kräftige Rot und Bregenz ein Blau als Basisfarben für Buslackierung und Leitsysteme. Diese Farben sind meist auch tragende Corporate-Designelemente der jeweiligen Stadt. Für die Regionen dazwischen gab es ein Zitronengelb als einheitliche Farbe und die Namensbeifügung »Landbus« anstelle »Stadtbus«.

Die Abtastbarkeit einer guten Form hat nichts mit Abgehobenheit zu tun. Sie ist da als etwas Erfahrbares und Annehmbares mit menschlichem Maß. Im Stadt- und Landbussystem wurde sie mit Konsequenz verwirklicht.

Die modernen Linienbusse und die Haltestellen mit den Informations-Stelen gehörten bald zum vertrauten Bild im Lande. Die Haltestellen funktionieren solitär in der Landschaft genauso gut wie im innerstädtischen Bereichen. Die Benutzerführung erwies sich durch das Farbspiel der aufeinander abgestimmten Fahrzeuge, Stelen und Fahrplangrafik als äußerst effizient. Die beträchtliche Landesförderung für den Busbetrieb ist gebunden an die konsequente Einhaltung der Vorgaben des Erscheinungsbildes durch die einzelnen kommunalen Busbetreiber. Dies garantiert bis heute Einheitlichkeit und Durchgängigkeit. Leider gilt das nicht für die Wartehäuschen. Und so trifft man mancherorts auf die wenig erfreulichen Haltestellenbauten von Plakatunternehmern, die den Gemeinden sämtliche Kosten der Errichtung und Wartung der Haltestellen mit dem Substitut der Einnahmen durch frei vermietete Werbeflächen ersparen. Den Verantwortlichen in Feldkirch und im Vorderland habe ich vorgerechnet, was die Miete von Plakatflächen oder die Anzeigenschaltung zu üblichen Tarifen kosten würde im Gegenwert zur eigenen Nutzung der Busse und Haltestellen als Werbeträger. Ein weiteres wichtiges Argument gegen solche »Sonderlösungen« ist die Werteverletzung durch Fremdwerbung an kommunalen Fahrzeugen und Warteorten und die verpatzten ortsbildlichen Chance durch eine systemfremde Architektur. Das landesweite Bus-System blieb weitgehend frei von Fremdwerbung. Bis heute.

Die teilweise völlig unerwarteten Steigerung der Fahrgastfrequenzen – in Dornbirn beispielsweise von 2,6 Mil. im Jahre 1991 auf 5,2 Mil. Fahrgäste 2011, also um 100% – sind natürlich nicht einzig der guten Form geschuldet. Da gibt es sicher weitere wesentliche Faktoren, die ich weniger als visueller Gestalter, vielmehr als Konsument beobachten kann: die Bündelung in einen Vorarlberger Tarif- und Verkehrsverbund, verkehrsplanerische Busbevorzugung sowie das laufend verbesserte und sich selbst kommunizierende Angebot. Alleine in Dornbirn, einer Stadt mit 46.000 Einwohnern, sind heute 20 Linienbusse, hauptsächlich im 1/4 Std.-Takt in Betrieb und frequentieren dabei 240 Haltestellen – 42 davon mit Wartehäuschen. Der Stadtbus Dornbirn war entscheidender Impulsgeber des landesweiten Linienbus-Systems. Die ursprünglich lokale Angebots- und Designentwicklung konnte dank der Weitsicht der Verantwortlichen und zum Vorteil aller überregional genutzt und weiterentwickelt werden. Land und Gemeinden bekamen dadurch ein modernes öffentliches Verkehrsangebot und gleichzeitig einen starken, verbindenden Image-Baustein.

Reinhard Gassner

Buch vs. E-Books

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Das Buch ist da und bleibt da. Das E-Book schalte ich an und ab. Ohne Kunstlicht sehe ich beim E-Book Schwarz. Beim Buch habe ich Vielgestalt und
Individualität. Der Umfang liegt in meinen Händen. Der Inhalt eröffnet sich durch das Blättern. Ich höre und fühle das Papier. Beim E-Book habe ich mehr als
zu Lesen: Bewegtbild, Ton, Verlinkung, Interaktion, Such- und Speichermechanismen ... Noch leidet das E-Book unter Uniformität und schlechter Schriftqualität. Es wird sich daher bald vom engen Rahmen der E-Book-Reader befreien und die Vermarktung auf allen möglichen Ausgabemedien einschließen. Dann eröffnet sich ein völlig neues Gestaltungsfeld mit neuen gestalterischen Materialien und Ressourcen.
E-Books werden heute oft parallel zur klassischen Buchproduktion mitgemacht und mit Autoren, Hgb. und Gestaltern in Auftragsvereinbarungen mitverhandelt. Moderne Verlagskonzepte verkaufen mit dem Buch einen E-Book-Code gleich mit. Viele Leserinnen wollen beides, das Buch in der Hand und das E-Book zum Nachschlagen oder irgendwo Weiterlesen verfügbar. In diesem Fall arbeiten die Medien zusammen und nicht gegeneinander.
Die gute Buchgestaltung beinhaltete Angemessenheit, Sorgfalt, Ausdruckskraft und Funktionalität. Sie ist eine verlegerische Kategorie und hilft das Buch zu
verkaufen. Das Interesse an guter Gestaltung ist nach wie vor ungebrochen. In den meisten Fällen werden wir ganz früh, noch bevor der Text steht, in die Konzeption einbezogen. Dabei geht es meist um inhaltliche und gestalterische, aber auch generelle Fragen wie Herausgeberschaft, Verlagsrecht und Medienstrategie. Wir unterstützen die Entscheidungsprozesse durch prototypisierte Vorkonzepte und unsere Erfahrung in der Kommunikationsarbeit.
Ein gutes Buch ist, wenn Gestaltung, Ausstattung und Fertigung eine Partnerschaft mit dem Inhalt eingehen, ihn bereichern und in seiner Lesbarkeit gesamtheitlich unterstützen. Ein schlechtes Buch ist, wenn das nicht zutrifft. Dabei gibt es ein Zuwenig und ein Zuviel. Manchmal wird mit äußerem Aufwand und Effekthascherei fehlendes inhaltliches Interesse und Verständnis wettgemacht. Dann kann ein »schönes Buch« ein »schlechtes Buch« sein.

Reinhard Gassner

Jahreswechsel

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Bereits zum Jahreswechsel 1980 startete das Atelier Gassner eine Edition zum Thema Schriftentwicklung und Alphabete. Die oft an deren Originalschauplätzen recherchierten Spuren der Schrift wurden jeweils in begrenzter Auflage und unterschiedlichen Darstellungen als Jahresgaben editiert. Gassner Redolfi KG befasst sich ab 2010 in dieser Edition im erweiterten Sinne mit Schriften und ihrer Bildbedeutung.

1980/81 Mesopotamien – Keilschrift der Sumerer, Tontafel
1981/82 Ägypten – Hieroglyphen, Siebdruck, aquarelliert
1982/83 Syrien – Alphabet der Phönizier, Goldfolienprägung
1983/84 Südamerkika – Maya-Alphabet, Jaguarkopf als Gipsrelief
1984/85 Tibet – Original Kalligraphie von Geshe Thubten
1985/86 China – Original Kalligraphie
1986/87 Deutschland – Gutenbergs Lettern, Holzziffern, Buchdruck
1987/88 Armenien – Jahreszahl als Keramik
1988/89 Persien – Pehlevi Schrift, Jahresgruß und Zeichnungen iranischer Kinder
1989/90 Zentralamerika – Codex Zouche Nuttal – Mixteken-Schrift
1990/91 Armenien Alphabet von Franz Gassner, Prägung
1991/92 Japan – Original Kalligraphie von Mitsue Kono, Schriftrolle
1992/93 Griechenland – Alpahbet ODOS, Emailtafel und Leporello
1993/94 Afrika – Schrift der Tuareg, Nassprägung in handgeschöpftem Bütten
1994/95 Nordgermanien – Wikinger-Runen, Buchenstab und Leporello
1995/96 Slowakei – Kyrillisches Alphabet, Postkarten im Booklet
1996/97 Sinai – Arabisches Alphabet, Nivea, »Die blaue Dose vom Roten Meer...«
1997/98 Amerika – Morse-Alphabet, Morsestreifen
1998/99 China – Pa-kwa-Schrift, I-Ging, Faltposter auf Dünndruckpapier
1999/00 Abendland – ©, Jesus ohne Mittelscheitel, Poster
2000/01 England – SMS »WOT R U TRYNG 2 SAY ?« TypoGraphic 56, Buch-/Offsetdruck
2001/02 Arabien – Die Null, al-sifr, das höchste Nichts, Prägung
2002/03 Arabien Mohammed Jesus – Poster zu Beginn des Irakkrieges
2003/04 Türkei – Türkisches Alphabet, Poster mit einem Gedicht von Kundeyt Şurdum
2004/05 Armenien – Georgisches/Armenisches Alphabet im Zeitungsformat
2005/06 Syrien – Das erste Alphabet, Fotoposter, Omayyadenmoschee Damaskus
2006/07 Amerika – »Segoe« von Windows Vista, E-Mail
2007/08 Naher Osten, Kaukasus – »Du bist keine Fremde hier in Kalimera«, Buch über 7 Reisen
2008/09 Israel – »Schalom«
2009/10 Tokyo – keep on swinging...
2010/11 GASSNER REDOLFI KG – Portrait mit Satzzeichen

Mohammed Jesus – Druckgrafik Kollage

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Reinhard Gassner nutzte Plakatmotive für eine Druckgrafik zum Anlass der Kriegswirren im ehemaligen Jugoslawien. Die als Illustration direkt auf Offsetplatten skizzierten Sujets wurden so oft übereinandergedruckt, bis die Ästhetik einer »fetten Makulatur« entstand. Anstelle der Theatertitel sind nun die beiden Namen »Mohammed« und »Jesus« wie der Vor- und Familienname ein und derselben Person gesetzt; benannt sind damit bestens bekannte Ikonen von Glaubensbekenntnissen mit imperialem Anspruch. Der Krieg und das Böse liegen bereits in dem Glauben, dass nur der jeweils eine Prophet der einzig Wahrhaftige sein könne. Der Konflikt ist typografisch visualisiert durch das kyrillische und das lateinische Alphabet.

Cambio Milenio – Plakat für den Jahrtausendwechsel

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Kennen Sie den Urheber des Urheber-Zeichens? Reinhard Gassner konnte ihn nicht ausfindig machen. Jedenfalls steckt darin die römische Zahl 100. Um das C ist ein Kreis, man könnte auch sagen, ein Heiligenschein. Gassner wurde mit 30 anderen deutschsprachigen Gestaltern eingeladen, für das Goethe-Institut in Santiago de Chile ein Plakat zum Jahrtausendwechsel 2000 zu entwerfen.

Die Bildidee ist von einer Bemerkung Jan Tschicholds abgeleitet; er sagte unter anderem zum Thema Mittelachse: Man stelle sich Jesus ohne Mittelscheitel vor. Bei der Darstellung von Heiligen trifft man auf den Kreis als Heiligenschein und auf die Betonung der Mittelachse als Zeichen für Einmaligkeit und Glaubhaftigkeit. Als Vorlage für den Entwurf wird dabei eine bekannte russische Ikone mit dem heiligen Antlitz verwendet.
Der Bildeingriff ist lediglich die Veränderung des Mittelscheitels und der Blickrichtung sowie die visuelle Thematisierung der damals noch ungewohnten Nullen der Jahreszahl 2000 – verpackt in das Copyright-Zeichen; das kommende Jahrhundert ohne Heiligenschein.

ImWalgau.at – Datenbank des Wissens und Denkens einer Region

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Die Region Walgau befindet sich im Süden Vorarlbergs und gliedert sich in zahlreiche Kleinstgemeinden. Um die Bürgerbeteiligung zwischen den Gemeinden zu fördern und in den Regionalplanungsprozess zu integrieren, soll eine dialogorientierte Kommunikation entwickelt werden.

Die Hauptseite dient allen wichtigen Grundinformationen. Eine Subseite fungiert als Wiki für wissenswerte Informationen zur Region, des weiteren werden technisch funktionelle Tools zur Beteiligung und offenen Kommunikation angeboten. Als Ergebnis der Regionalentwicklung soll die Website über den Zeitraum des Prozesses hinaus eine aktiv genutzte Datenbank des Wissens und Denkens in der Region bilden. Ein durchdachtes und konsequent angewendetes Gestaltungsraster bringt die erforderliche Ruhe und Übersichtlichkeit und gewährleistet eine benutzerfreundliche Anwendung.

Hippokratest.com – Self Assessment für Ärztinnen und Ärzte

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Hippokratest® ist ein Self Assessment Instrument für Ärztinnen und Ärzte der Inneren- und Allgemeinmedizin, für Qualitätszirkel und Ärztenetzwerke. Mit dem Anspruch an eine moderne Art der Fortbildung wird ein Fragenkatalog von Fachleuten aus 15 klinischen Disziplinen konzipiert. Das Assessment umfasst 60 Multiple Choice Fragen, eine anschließende Fragenauswertung mit anonymisierten Vergleichswerten sowie einen auf Stärken und Schwächen maßgeschneiderten Fortbildungsvorschlag.

Hermann-Kaufmann.at – Präsentationsfläche und Archivierungstool

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Die Website »hermann-kaufmann.at« dient nicht nur als eine repräsentative und umfassende Internetseite. Eine integrierte Datenbank, welche die Seite beschickt, dient sowohl als Archivierungstool wie auch als Projektserver für laufende Projekte. Das entwickelte System dient als ein komplexes und zukunftsweisendes Verwaltungs- und Datenmanagementtool.