vvaldo I + II Broschüre

Seit langem beschäftigte das Stiftsarchiv St. Gallen die Frage nach einer zeitgemässen und konservatorisch verbesserten Vermittlung seiner einzigartigen Bestände, die bis in die Gründungszeit des Klosters zurückreichen. Unter Regierungsrat Martin Klöti wurde 2013 ein Projekt gestartet, das mit der Eröffnung eines neuen Ausstellungssaals durch Bundesrat Alain Berset am 12. April 2019 seinen feierlichen Abschluss fand. Der Titel der semipermanenten Ausstellung lautet „Wunder der Überlieferung. Der St. Galler Klosterplan und Europa im frühen Mittelalter“. Zur ganzjährigen Präsentation des St. Galler Klosterplans als Leihgabe der Stiftsbibliothek kommen Jahresausstellungen hinzu, in denen die wertvollsten Objekte alle vier Monate ausgewechselt werden. 2019 fällt mit dem 1300-Jahr-Jubiläum seit der Gründung des Klosters St. Gallen zusammen. Dem Gründer-abt Otmar widmet sich aus diesem Anlass die erste Ausstellung.

Begleitend zur jeweiligen Jahresausstellung wird ein Booklet-Reihe mit Titel „Waldo“ in Auflagen von 1.000 – 2.000 Stück publiziert. Der Inhalt ist in drei Teile gegliedert: Das Thema „Waldo“, Index und Inhalte zur Ausstellung sowie ein zur Ausstellung passender Vortrag.

Waldo, * um 740, † 29./30.3.813/814 im Kloster Saint-Denis bei Paris, stammte ver­mutlich aus moselfränkischem Adel aus dem näheren Umkreis der Karolinger. Er wirkte als Agent Karls des Grossen in Alemannien, Abt in den Klöstern St. Gallen, Reichenau und Saint-Denis, Prinzenerzieher, Bischof von Pavia und Basel. Seine Handschrift kennen wir aus 14 St. Galler Originalurkunden aus der Zeit von 773 bis 782. Er gilt als erster namentlich bekannter Archivar des Klosters St. Gallen. Deshalb trägt diese Reihe seinen Namen.