Elegant, massiv, atmosphärisch – Ausstellung im Ofenturm

Die Architektur für den Ofenturm von Roger Boltshauser ist durch seine Proportion und Materialisierung für sich selbst schon ein Schauobjekt. Im Inneren wird die besondere Atmosphäre von dem schmalen und tiefen, nach oben fliehenden Raum zusätzlich verstärkt und wirkt wie eine enge Felsschlucht. Die massiven, hohen Wände sind aus gestampftem Lehm, das Eingangstor und die gegenüberliegende Wendeltreppe aus rohem Eisen. Die Dramaturgie der Ausstellungselemente soll sich, ohne mit dem Ensemble zu wetteifern, eigenständig in das kraftvolle Bauobjekt einfügen. Für wechselnde Ausstellungen in diesem Raum sieht das Gestaltungskonzept schlanke Paneele mit jeweils drei übereinander gestapelten Bildflächen vor. Die untere Tafel ist an die Wand gelehnt, die mittlere senkrecht zur Wand gesetzt und die obere nach vorne geneigt. Selbst bei geringem Betrachtungsabstand ermöglicht diese Faltung gute Sichtwinkel zu den einzelnen Bildflächen. Die Texte stehen visavis, auf kleineren aber ähnlich geformten Falttafeln. Auch hier dienen die unterschiedlichen Schrägen der Lesbarkeit und schaffen einen Wiederhall zu den drei, sechs Meter hohen Schautafeln. Nur vorsichtig, aber mit der ihnen eigenen Selbstverständlichkeit und Funktionalität greifen diese Ausstellungselemente in den Raum und werden so zum Teil einer umfassenden Szenografie.