Bahnhof Dornbirn – Menschenbilder aufgegleist

Individualität und die Masse; Differenz und die Indifferenz; Zufälligkeit und der Rhythmus, Grenzen und der Raster; die Vorbeigehenden, sich Begrüßenden, sich Ignorierenden, sich Bewegenden und Suchenden werden in ihrem Tun abgebildet. Die Spiegelungen sind jedoch frei gestellt und ihrer Zeit beraubt, sie bilden durch die rhythmische Kollage neue Realität und werden zum Abbild des Ortes.

Jede Person hat ihren Platz auf der Glasgrafik und alle zusammen ergeben sie eine Menschenmenge. Nach Versuchen mit veschiedenen Mustern innerhalb der Textur erfolgte eine Konzentration auf eine horizontale Bewegung. Die Figuren fließen wie Schriftzeilen einer Bilderschrift über die Fenster, sind im Einzelnen und als Gesamtbild lesbar, beginnen zaghaft beim Hauptzugang und verdichten sich im zweiten Wandelement randfüllend. »Ein Spaziergang durch die Großstadt offenbart, dass die Differenz und die Indifferenz gegenüber den anderen Menschen ein eng umschlungenes, unglückliches Paar bilden. Das Auge nimmt Unterschiede wahr, auf die es mit Gleichgültigkeit reagiert.« Richard Sennet