Titel Bauen mit Holz
Jahr 2012
Kunde proHolz Austria
Photographer Bruno Klomfar
Projektleitung Georg Binder, Karin Giselbrecht, Kurt Zweifel
Beratung Alfred Teischinger – BOKU Wien, Institut für Holzforschung
»Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft« ist eine Ausstellung des Architekturmuseums und des Fachgebiets Holzbau der TU München, welche bereits 2012 in der Pinakothek der Moderne in München startete. Nun wird sie in adaptierter Form durch proHolz in Kooperation mit dem Künstlerhaus in Wien präsentiert. Die Ausstellung soll den Wandel des in der modernen Architektur lange verdrängten Baustoffs Holz zum neuen Hoffnungsträger für zukunftsorientiertes, urbanes Bauen einer breiteren Öffentlichkeit verständlich und anschaulich vermitteln. Die Informationen werden auf raumhohen, 120 cm breiten Seidenpapierbahnen in Form von Kurztexten, Plangrafiken, Fotos oder Videos dargeboten. Die ungebleichten, naturbraunen Papierstreifen verbinden sich mit den in der TU-München minuziös gefertigten Holzbaumodellen und rhythmisieren die Ausstellung. Daten und Fakten sind in eindrückliche Erklärgrafiken transformiert. Die Verknüpfung zwischen der »Urpflanze Baum« und der technischen Welt des Planens und Bauens ist auch ein Thema beim Ausstellungslogo. Die archetypische Hausform wir hier aus dem Geäst eines Baumes geformt und zielt semantisch auf die Kernbotschaften: Holz ist ein nachwachsender, hochwirksamer Baustoff. Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz. In der dazugehörigen Publikation zur Ausstellung analysieren neun renommierte Fachautoren die ökologische Bedeutung, das technologische Potenzial und die neue Ästhetik des vertrauten Baustoffs.
Titel Bauen mit Holz
Jahr 2011
Kunde Architekturmuseum und Fachgebiet Holzbau der TU München
Projektleitung Hermann Kaufmann und Winfried Nerdinger, TU München in Zusammenarbeit mit Martin Kühfuss und Mirjana Grdanjski)
Beratung Gerd Wegener, Holger König, München
Die Vereinten Nationen haben 2011 zum »Internationalen Jahr der Wälder« ausgerufen. Aus diesem Anlass zeigt das Architekturmuseum zusammen mit dem Fachgebiet Holzbau der TU München in einer Ausstellung die ökologischen, technischen und gestalterischen Möglichkeiten des Materials. Die Ausstellung beginnt mit dem Wald und Betrachtungen zum Rohstoff Holz. Gegenüberliegend werden fünf aktuelle Holzbauprojekte und deren Vorzüge für den Klimaschutz vorgestellt. In der Folge veranschaulichen 52 ausgewählte internationale Beispiele die neuen digitalen Fertigungsmethoden und die architektonische Vielfalt moderner Holzkonstruktionen: vom Niedrigenergiehaus über weit gespannte Tragwerke bis zum Hochhausbau. Ein zur Gänze aus Buchenholz gefertigter Raum rundet die Ausstellung ab. Dabei wird die im konstruktiven Holzbau wenig vertretene Holzart mit unterschiedlichsten Oberflächen und Bauteilen an Boden, Decke und Wand wirkungsvoll angewendet. Die Hauptdarsteller sind die von Studenten der Fakultät für Architektur, TU München (Fachgebiet Holzbau) minuziös gefertigten Holzbaumodelle. Plattformen für die Präsentation sind einheitliche, filigrane Rahmengestelle aus Fichtenholz. Die Informationen werden auf raumhohen, 120 cm breiten Seidenpapierbahnen in Form von Kurztexten, Plangrafiken, Fotos oder Videos dargeboten. Die ungebleichten, naturbraunen Papierstreifen umfassen die riesigen Räume und rhythmisieren die Ausstellung. Daten und Fakten sind in eindrückliche Erklärgrafiken transformiert. Die Holzartenanteile werden beispielsweise mit einem 20 Meter langen »Balkendiagramm« in den originalen Holzarten umgesetzt. Als szenografische Intervention liegt mitten im Ausstellungsraum eine 80 Jahre alte Fichte – vom Wurzelwerk bis zum Wipfel. Der 40 Meter lange Stamm ist entastet, teilweise entrindet und in einzelne Abschnitte mit immer feineren Längsschnitten geteilt. Die Stammspitze zeigt auf ein 5 x 5 Meter großes Patchwork mit unterschiedlichen Holzwerkstoffen. Die Verknüpfung zwischen der »Urpflanze Baum« und der technischen Welt des Planens und Bauens ist auch ein Thema beim Ausstellungslogo. Die archetypische Hausform wir hier aus dem Geäst eines Baumes geformt und zielt semantisch auf die Kernbotschaften: Holz ist ein nachwachsender, hochwirksamer Baustoff. Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz. In der ergänzenden Publikation zur Ausstellung analysieren neun renommierte Fachautoren die ökologische Bedeutung, das technologische Potenzial und die neue Ästhetik des vertrauten Baustoffs. Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne 10.11.2011 – 05.02.2012
Titel Glasgrafik Bregenz Hafen
Jahr 2010
Kunde Stadt Bregenz
Architektur Planungsgemeinschaft Hafen Bregenz, Nägele Waibel - Spagolla - Ritsch
Text Otto Kapfinger
Zeichengenerator Systementwicklung Wien
Für das Hafengebäude der Stadt Bregenz soll ein wirksamer Sichtschutz für 80 wandhohe Glasflächen entwickelt werden, ohne die durchgehende Transparenz der Gebäudehülle zu beeinträchtigen. Als Ausgangslage gilt das Diktat der Unterbrechung der Transparenz, alle 5 x 5 cm in Schwarz und Weiß, in der Balkenstärke von 2 cm für eine bestimmte Sichthöhe. Ein Textband als rhythmisches, grafisches Zeichensystem im abstrakten binären Basiscode bildet die Basis des Konzeptes; anstelle 0/1 erscheinen Schwarz und Weiß in Form einer furchenwendig gesetzten Keilschrift. Der eigens dazu verfasste Text zum Thema Glas und Transparenz bleibt verschlüsselt. Letztlich sichtbar sind scheinbar zufällig variierte Ornamente und geheimnisvolle Muster. Unser Leben wird zunehmend bestimmt von einem Kommunikationssystem, das im Grunde aus zwei Zeichen besteht und uns meist verborgen bleibt. Konzept ist die Sichtbarmachung dieses Systems und gleichzeitig der dem Text innewohnenden rhythmischen Struktur und Ordnung. Ein Textauszug: »…vergleichbar dem phänomen, wenn die spiegelnde fläche des sees, flüchtig bewegt durch wind und wellen, dieses faszinierende, das auge meditativ fesselnde und zugleich entspannende flimmern erhält.« (Volltext ua.) Im architektonischen Sprachgebrauch wird Transparenz primär mit Glas verbunden, weil es die Eigenschaft der Durchsichtigkeit besitzt. Glas in großen Flächen an Gebäuden ist aber von außen tagsüber, bei Sonnenschein, nie völlig durchsichtig. durch die Reflexion des Sonnenlichtes, die Spiegelung der Umgebung können Glasbauten oder gläserne Bauteile äußerst massiv, ja hermetisch wirken, unter bestimmten Blickwinkeln sogar dunkel monolithisch, aus der Distanz durch ihre Reflexionen sehr auffällig, gleichsam raumstrahlend, glitzernd wie kristalle. der Vorschlag, mit digitalen Mustern die agressiven Spiegeleffekte solcher Glasfassaden zu brechen, ist aus mehreren Gründen sinnvoll, ist gestalterisch wie funktionell hilfreich: die Ornamentik entschärft die monolithische Brillanz der Fassaden, und gibt dem Auge dort Anhaltspunkte, wo allzu viel Durchsichtigkeit zum Sicherheitsproblem in der Benützung wird. Die kristallinen Flächen entspannen sich in ein Muster, das eine gewisse Körnigkeit einführt, eine texturierte Anmutung. über die an sich eindimensionale Materialität des Glases wird eine mehrdimensionale Schicht gelagert, die optisch eine Zerstreuung herstellt und semantisch den simplen Spiegelwirkungen neue Schichten und Affekte hinzufügt. So wird das Material, an dem bildlich und faktisch alles abprallt, in eine gewisse tiefe geführt. Das irritierende der Außenwirkung wird durchbrochen, wird visuell geöffnet für konträre Merkmale, komplexere Sinnschichten. Durch die Bedruckung ist die architektonisch beabsichtigte Durchsichtigkeit, die optische Leichtigkeit des Gebäudes in der Außenwirkung wie in der Innenwirkung aber immer noch gegeben - ja eigentlich verstärkt, weil die Spiegeleffekte gebremst, zerstreut, entschärft sind. beim Hafengebäude geht es um den Effekt der Leichtigkeit, um eine Entstofflichung letztlich auch des Glases, die durch Ornamentierung am adäquatesten zu erzielen ist. Mit einem solchen Muster kann sich die Glashaut des Gebäudes in eine Pixelwirkung entspannen, vergleichbar dem Phänomen, wenn die spiegelnde Fläche des Sees durch die Bewegung von Wind und Wellen dieses faszinierende, das Auge meditativ fesselnde und zugleich entspannende Flimmern erhält.