Antoniushaus – Kommunikation + Schutzfunktion

Die neue Ö-Norm für barrierefreies Bauen, B 1600, Ausgabe 2011-04-01, enthält unter anderem rigorose Definitionen zum Anprallschutz bei beidseitig zugänglichen, wandhohen Glastüren und Glasflächen. Sie diktiert einen starken Hell-/Dunkel-Kontrast und eine gleichmäßige, dichte Bedeckung des Glases auf einer bestimmten Höhe. Zudem verlangt ein Alten- Wohn- und Pflegehaus in dieser Größe, mit seinen unterschiedlichen Dienstleistungen und Nutzergruppen, eine möglichst selbsterklärende Wegführung.

Das Konzept für die Signaletik des Antoniushauses basiert darauf, Pflicht und Kür miteinander zu verbinden; das heisst in diesem Falle, die Transparenz der Glasflächen mit typografischen Mustern zu brechen und gleichzeitig nützliche Informationen zur Orientierung im Alten- Wohn und Pflegehaus zu kommunizieren. Die jeweils individuell angepassten Typo-Bilder bedecken die Glasflächen in vorgeschriebener Art. Die Beklebung erfolgt beidseitig mit einer schwarz-weißen Spezialfolie. Die lesbaren Texte erscheinen immer in Weiß, die seitenverkehrten in Schwarz. In präziser Detailarbeit gelingt es damit, die Anforderungen an die Gestaltung, an einen wirksamen Sichtschutz und zudem an eine gut sicht- und lesbare Wegführung zu erfüllen.

Kernangebot des Hauses ist das „betreute Wohnen“ mit gesamt 60 neuen Wohneinheiten. Die Kennzeichnung dieser Wohnungen wurde ebenfalls neu überdacht. Die Zimmernummern sind mit erhabenen Ziffern auf dem Stockrahmen der Eingangstüre angebracht. Daran angebaut ist eine filigrane Ablage in gleicher Holzart (Braunkernesche) mit eingefrästem, wechselbarem Namenschild. Auf der Ablage selbst kann etwas aufgestellt oder unten angehängt werden. Dies lädt zur individuellen Gestaltung der jeweiligen „Hauseingänge“ im geordneten Rahmen ein und bietet so eine identitätsstiftende Art der Information, mit Empathie für die Situtation der hier wohnenden Menschen und deren Gäste.